Wahl am 23. Februar 2025

Wir stellen die Kandidaten zur Bundestagswahl 2025 vor: Michael Josef Schmitt (Freie Wähler)

Michael Josef Schmitt, 37 Jahre alt, lebt mit seiner Frau und seinen siebenjährigen Drillingssöhnen in Namborn. Der Bau- und Landmaschinenmechanikermeister engagiert sich seit Jahren politisch und bekleidet mehrere Funktionen bei den Freien Wählern. Im Gespräch erläutert er seine Motivation, seine politischen Prioritäten und seine Vision für die Zukunft.

wndn.de: Herr Schmitt, was hat Sie dazu motiviert, politisch aktiv zu werden?

Michael Josef Schmitt: Unser Alltag wird durch politische Entscheidungen und gesetzliche Vorgaben geprägt. Viele dieser Regelungen halte ich für fragwürdig und sehe in ihnen Optimierungsbedarf. Veränderungen erreicht man jedoch nur, wenn man sich aktiv und demokratisch einbringt. Mein Antrieb ist es, die Zukunft heute so zu gestalten, dass sie morgen besser ist – für meine Kinder und für alle anderen Familien, die täglich mit unnötigen Hürden kämpfen.

Was sind Ihre drei wichtigsten politischen Ziele für die kommende Legislaturperiode, insbesondere für das St. Wendeler Land?

  1. Die Stärkung des ländlichen Raumes – insbesondere durch Förderung von Mittelstand, Tourismus und der Pflege der Kulturlandschaft.
  2. Die finanzielle Schieflage der Kommunen beheben, zum Beispiel durch die Einführung des „Besteller-bezahlt-Prinzips“.
  3. Dringende Infrastrukturprojekte anstoßen, um Planungssicherheit für hier ansässige Betriebe in Branchen wie Wehrtechnik, Stahlbau und Medizintechnik zu schaffen.

Wie bewerten Sie die aktuelle Energiepolitik, und welche Maßnahmen halten Sie für notwendig, um eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten?

Die derzeitige Energiepolitik ist ein Armutszeugnis für ein Land, das zu den führenden Industrienationen zählt. Es braucht dringend einen technologieoffenen Ansatz. Wir müssen einen gesunden Mix aus regenerativen Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse schaffen. Gleichzeitig sollten wir bestehende Technologien nutzen, darunter heimisches Erdgas und Grubengas sowie Pumpspeicherkraftwerke zur Energiespeicherung. Auch die Wiederinbetriebnahme und Weiterentwicklung von Kernkraftwerken sowie eine intensivere Forschung zur Reststoffverwertung sollten geprüft werden. Das wäre eine logische und ökologische Konsequenz, um grundlastfähige und bezahlbare Energie bereitzustellen.

Was schlagen Sie vor, um die Wirtschaft in der Region zu stärken?

Für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft brauchen wir vor allem bezahlbare und verlässliche Energie sowie weniger bürokratische Hürden. Nur so kann der Standort Deutschland – und insbesondere unsere Region – im internationalen Wettbewerb bestehen. Zusätzlich müssen wir Innovation und technologische Weiterentwicklung gezielt fördern.

Welche Reformen halten Sie im Bereich der inneren Sicherheit und Migration für erforderlich?

Es ist essenziell, dass geltendes Recht konsequent durchgesetzt wird – beispielsweise die Dublin-Verordnung im europäischen Kontext. Illegale Migration muss durch den Abbau sogenannter „Pullfaktoren“ und durch wirksame Grenzkontrollen eingedämmt werden. Außerdem brauchen wir eine gestärkte Polizei und Justiz sowie eine digitalisierte Zusammenarbeit zwischen Land und Bund bei der Strafverfolgung.

Wie möchten Sie die Situation von Familien und Kindern verbessern?

  • Ich setze auf sachbezogene Leistungen für Kinder statt einer bloßen Erhöhung des Kindergelds.
  • Beruf und Familie müssen besser vereinbar sein.
  • Familien sollten im Sozialsystem stärker berücksichtigt werden – durch Benefits und beitragsfreie Kindergärten.
  • Zudem möchte ich Angebote für Kinder und Jugendliche in Vereinen fördern und generationenübergreifende Aktionen anstoßen.

Gab es ein politisches Ereignis, das Sie besonders geprägt hat?

Nicht direkt ein politisches Ereignis, aber die Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen hat mich tief bewegt. Die Fehler im Vorfeld, während und nach der Katastrophe sind für mich ein Mahnmal dafür, wie wichtig es ist, stets weiter zu lernen und Dinge kritisch zu hinterfragen. Positiv beeindruckt hat mich jedoch der enorme gesellschaftliche Zusammenhalt und die Solidarität während der Fluthilfe.

Was möchten Sie an der politischen Kultur in Deutschland ändern?

Ich wünsche mir mehr kommunales Denken im Bundestag – quasi mehr „Rathaus in Berlin“. Viele Gesetze werden den Kommunen von oben aufgezwungen. Dabei sollte es im föderalen System genau andersherum sein: Kommunale Erfahrungen, etwa von Bürgermeistern und Landräten, gehören stärker in die Bundespolitik eingebracht.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, und welche Hobbys helfen Ihnen, abzuschalten?

Am liebsten bin ich mit meiner Familie in der Natur unterwegs – ob beim Holzmachen oder beim Warten und Pflegen meines Fuhrparks. Das gibt mir Ausgleich und lässt mich den Kopf frei bekommen.

Haben Sie einen Lieblingsort im St. Wendeler Land?

Das gesamte St. Wendeler Land ist mein Lieblingsort! Wir leben da, wo andere Urlaub machen – mit dem Bostalsee, der hügeligen Landschaft und den vielen Wanderwegen. Besonders beeindruckend finde ich den Weitblick von der Freisener Höhe. Trotz dieser ländlichen Idylle sind wir dank der guten Verkehrsanbindung schnell in den umliegenden Ballungsräumen.

Wenn Sie eine Sache im Bundestag umsetzen könnten, welche wäre das?

Ich würde ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Erwachsene einführen – in der Bundeswehr, bei Hilfsorganisationen oder im Pflegebereich. Das würde nicht nur den sozialen Respekt und die Wertschätzung zwischen den Generationen fördern, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl in der Gesellschaft stärken.

Was unterscheidet Sie von Ihren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern? Warum sollten die Wählerinnen und Wähler Ihnen am 23. Februar 2025 ihr Vertrauen schenken?

Ich stehe mitten im gesellschaftlichen Leben und bin nicht auf ein politisches Hauptamt angewiesen. Mein Umfeld beschreibt mich als „Anpacker und Macher“. Ich bringe breit gefächerte Erfahrungen mit und bin authentisch. Diese Eigenschaften sind in der heutigen Politik rar geworden, und genau das möchte ich ändern.

Wo können interessierte Bürgerinnen und Bürger mehr über Sie erfahren?

Über meine Social-Media-Profile:

Vielen Dank für das Interview!

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