Wir stellen die Kandidaten zur Bundestagswahl 2025 vor: Christian Petry (SPD)

Christian Petry, MdB (Foto: Oliver Wagner)

Christian Petry, Bundestagsabgeordneter und europapolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, tritt erneut an, um die Interessen des Saarlands und besonders des St. Wendeler Landes in Berlin zu vertreten. Sein Fokus liegt auf wirtschaftlicher Sicherheit, sozialer Gerechtigkeit und einer starken europäischen Zusammenarbeit. Im Interview spricht er über seine politischen Prioritäten, seine Vision für die Zukunft und die Herausforderungen, die er angehen möchte.

wndn.de: Stellen Sie sich bitte kurz vor!
Christian Petry: Mein Name ist Christian Petry, ich bin Bundestagsabgeordneter und setze mich mit Herzblut für die Belange der Menschen im Saarland und besonders in meinem Wahlkreis St. Wendel ein. Als europapolitischer Sprecher meiner Fraktion lege ich besonderen Wert auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, die für unsere Region und ihre Zukunft von zentraler Bedeutung ist.

Was hat Sie motiviert, in die Politik zu gehen, und was treibt Sie auch heute noch an?
Zusammenhalt und Gemeinschaft sind für mich das Herzstück dessen, was das Saarland so lebenswert macht – und sie prägen mein politisches Handeln. Politik gibt uns die Möglichkeit, Strukturen zu gestalten und Veränderungen zu schaffen, die das Leben aller Menschen verbessern. Besonders als langjähriger Kommunalpolitiker ist es mein Antrieb, Brücken zu bauen – zwischen Wirtschaft und Arbeitnehmern, zwischen sozialen Gruppen und über Grenzen hinweg.

Was sind Ihre drei wichtigsten politischen Prioritäten für die kommende Legislaturperiode, insbesondere für das St. Wendeler Land?
Wachstum und sichere Arbeitsplätze: Die SPD kämpft für jeden Arbeitsplatz und setzt sich für die Senkung der Energiekosten ein – besonders für den Mittelstand. Unternehmen, die in Deutschland investieren, können auf unsere Unterstützung bauen.

Investitionen in unsere Zukunft: Der Umbau der saarländischen Stahlindustrie zeigt, wie Transformation gelingen kann – durch Innovation und Mut. Die SPD setzt dabei nicht auf Sparpolitik, die Stillstand bedeutet, sondern auf gezielte Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz.

Mehr Kaufkraft im Alltag: Ich setze mich für eine Senkung der Einkommenssteuer für 95 % der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ein. Die Finanzierung erfolgt solidarisch: Die oberen 1 % tragen einen fairen Beitrag. Das stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und belebt die Konsumnachfrage.

Wie stehen Sie zur aktuellen Energiepolitik, und welche konkreten Pläne haben Sie für eine sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Energieversorgung?
Eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ist entscheidend, nicht nur für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, sondern auch für die Entlastung von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Ohne bezahlbare Energie verlieren unsere Unternehmen ihre Grundlage, und Haushalte werden unverhältnismäßig belastet.

Die SPD setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um langfristig günstige und nachhaltige Energie bereitzustellen. Gleichzeitig müssen die Energiepreise international wettbewerbsfähig bleiben. Hierzu wollen wir die Netzentgelte stabilisieren und perspektivisch auf 3 Cent pro Kilowattstunde deckeln. Das hilft nicht nur der Industrie, sondern auch den Privathaushalten.

Stromintensive Unternehmen sollen durch angepasste Netzentgeltregelungen und die Ausweitung der Strompreiskompensation entlastet werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Was schlagen Sie konkret vor, um die Wirtschaft in unserem Land wieder zu stärken?
Um unsere Wirtschaft zukunftssicher und wettbewerbsfähig zu machen, setzt die SPD auf gezielte Investitionen, steuerliche Anreize und den Ausbau innovativer Strukturen.

Ein zentrales Instrument dafür wird der Deutschlandfonds sein, der mit einem Startkapital von 100 Milliarden Euro ausgestattet wird. Er dient dazu, privates und öffentliches Kapital zu mobilisieren, um in essenzielle Bereiche unserer Infrastruktur zu investieren.

Gleichzeitig wollen wir Unternehmen steuerlich entlasten – nicht pauschal, sondern durch gezielte Anreize für Investitionen in Deutschland. Hierzu führen wir eine Investitionsprämie ein, die unkompliziert über eine Steuererstattung abgewickelt wird.

Welche Reformen halten Sie im Bereich der inneren Sicherheit und Migration für notwendig?
Im Bereich der inneren Sicherheit setzen wir auf starke Sicherheitsbehörden, moderne Ausrüstung und klare Befugnisse. Wir wollen Polizei und Justiz durch mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine zeitgemäße Ausstattung stärken, um Bedrohungen wie Organisierte Kriminalität, Cyberkriminalität und Gewalt konsequent zu bekämpfen. Zudem wollen wir Angriffe auf Einsatzkräfte härter ahnden und ihren Schutz durch technische Ausrüstung und gezielte Schulungen verbessern.

Im Bereich der Migrationspolitik setzen wir auf klare Regeln und Humanität. Wir haben einen Paradigmenwechsel eingeleitet, der legale Zuwanderung in den Arbeitsmarkt stärkt und gleichzeitig die Fluchtmigration besser kontrolliert. Diesen Ansatz wollen wir weiterverfolgen. Wir wollen Asylverfahren beschleunigen, eine faire Verteilung von Geflüchteten in der EU sicherstellen und die Außengrenzen unter rechtsstaatlichen Standards besser schützen.

Wie möchten Sie die Situation von Familien und Kindern verbessern?
Familien sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Um Eltern im Alltag wirksam zu entlasten, braucht es eine gute und verlässliche Infrastruktur für Bildung, Betreuung und Alltagshilfen.

Die SPD setzt sich für eine Familienstartzeit mit zwei Wochen bezahlter Freistellung nach der Geburt und die Ausweitung des Elterngeldes auf 18 Monate ein.

Zudem setzen wir uns für gesundes, kostenloses Mittagessen in Bildungseinrichtungen ein und die Mitbestimmung von Jugendlichen, etwa durch die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre.

Welches politische Ereignis oder welche Persönlichkeit hat Sie besonders geprägt?
Mich haben besonders die Friedensbewegung und die Anti-Atomkraft-Bewegung der siebziger und achtziger Jahre geprägt. Besonders beeindruckt war ich immer von der Friedens- und Sozialpolitik Willy Brandts.

Sein Mut, durch Dialog und Entspannungspolitik Grenzen zu überwinden, hat gezeigt, wie man mit klaren Werten und Visionen positive Veränderungen bewirken kann. Diese Haltung, Brücken zu bauen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern, inspiriert mich bis heute in meinem politischen Handeln.

Was würden Sie gerne an der aktuellen politischen Kultur in Deutschland ändern?
Ich wünsche mir eine politische Kultur, die von Respekt, Sachlichkeit und demokratischen Werten geprägt ist.

Der zunehmende Populismus, insbesondere durch die AfD, stellt eine ernsthafte Gefahr für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt dar. Diese Partei spaltet mit Hetze und Angstmacherei, anstatt Lösungen für die drängenden Probleme zu bieten.

Wir müssen entschlossen gegen solche Tendenzen vorgehen, indem wir die Demokratie stärken und mehr Raum für konstruktive Debatten schaffen.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, und welche Hobbys helfen Ihnen, den Kopf freizubekommen?
In meiner Freizeit bin ich gerne draußen, entweder bei einer Sportveranstaltung, zum Beispiel Fußball, oder im Garten. Außerdem koche ich gerne – das ist für mich auch eine Möglichkeit, zu entspannen.

Ihr Lieblingsort im St. Wendeler Land ist?
Es gibt viele schöne Orte im St. Wendeler Land. Jede Gemeinde hat ihre besonderen Attraktionen. Mir gefallen alle gut. Einen absoluten Favoriten habe ich nicht.

Wenn Sie eine Sache im neuen Bundestag umsetzen könnten, welche wäre das?
Ich würde die Schuldenbremse intelligent weiterentwickeln, damit künftig wieder verstärkt Investitionen in die Infrastruktur möglich sind und die Altschuldenfrage der Kommunen geregelt werden kann.

Was unterscheidet Sie von Ihren Mitbewerberinnen, und warum sollten die Wähler/innen Ihnen am 23. Februar 2025 ihr Vertrauen schenken?
Ich bringe langjährige Erfahrung, echte Bodenständigkeit und eine klare Vision für die Zukunft mit.

Als jemand, der die Herausforderungen in unserem Bundesland und insbesondere der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kennt, kämpfe ich mit Leidenschaft und Verlässlichkeit für unsere Region und ihre Menschen.

Vielen Dank für das Interview!

Website: www.christianpetry.de
Facebook: facebook.de/christian.petry
Instagram: @christianpetrymdb
Foto: © Oliver Wagner

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