St. Martin

Wir feiern heute Martinstag – Woher kommt der Brauch?

„St. Martin war ein guter Mann, der uns als Beispiel gelten kann“. So beginnt eines der bekannten Lieder, die bei den Martinsumzügen, die am heutigen Martinstag stattfinden, wieder gesungen werden. Mit ihren – oft selbstgebastelten – Laternen wandern die Kinder mit ihren Eltern durch die Straßen. Am Ziel angekommen, bekommen sie süße Martinsbrezeln zur Stärkung. Meist sind es auch die Kinder, die wissen, wer St. Martin war und weshalb wir den Martinstag feiern, wird er in dieser Zeit doch oft in den Kindergärten und Grundschulen thematisiert. Doch wie vielen von den Erwachsenen ist das Wissen um den frommen Martin von Tours noch erhalten geblieben? Wir fassen euch zusammen, wer er war und warum wir ihn heute feiern.

Die wohl bekannteste Geschichte des Heiligen Martins ist die Mantelteilung mit einem Bettler. Doch St. Martin machte mehr aus. Der Übermittlung nach wurde er um 316 nach Christus in Savaria in der römischen Provinz Pannonia prima, dem heutigen Szombathely in Ungarn geboren. Mit 15 Jahren trat er der römischen Armee bei. Ungefähr im 334 soll es zu jener frommen Tat gekommen sein, wovon die Kinder heute singen: Die Mantelteilung. Als 18-jähriger Gardeoffizier soll Martin an einem kalten Tag im Winter einem Bettler am Stadttor Amiens begegnet sein. Dieser fror sichtlich und trug keine Kleidung, die ihn hätte warm halten können. Martin, der nichts bei sich trug außer seiner Rüstung, seinem Schwert und seines Mantels, nahm das Schwert und entzweite seinen Mantel. Eine Hälfte gab er dem Bettler, die andere behielt er für sich. Er soll für diese Tat eine Arreststrafe erhalten haben, weil er mutwillig militärisches Eigentum beschädigte.

In der Nacht auf die Mantelteilung soll ihm Jesus Christus im Traum erschienen sein. Dieser trug die Hälfte des Mantels, ein Zeichen für Martin, sich taufen zu lassen und in den Dienst Gottes zu treten. Einige Jahre später ließ sich Martin in Amiens taufen, zwei Jahre später verließ er den Militärdienst.

Martin wurde der Bevölkerung bekannt als Ratgeber und Nothelfer. Als etwa zehn Jahre später ein neuer Bischof für Tours gesucht wurde, war diese es auch, die Martin als neuen Bischof auserkoren hat. Der bescheidene Martin allerdings hielt sich dieses Amtes für unwürdig, versteckte sich in einem Gänsestall. Als ihn die Gänse mit ihrem Schnattern verrieten, wurde er am 4. Juli 372 letztlich doch zum Bischoff geweiht. Er lebte in einer Klosterzelle, lebte die Tugend der Demut und die Bescheidenheit.

Über der Loire stiftete er das Kloster Marmoutier, das später zahlreiche Missionare und Bischöfe hervorbrachte. Auf seinen Missionsreisen machte sich Martin als Priester, Wunderheiler und Nothelfer einen Namen, versuchte Nicht-Christen von Jesus Christus zu überzeugen.

Martin von Tours starb am 08. November 397 im Alter von 81 Jahren auf einer Visite in Candes. Am 11. November wurde er in Tours unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Dieser Tag wurde später in der ganzen Kirche als hoher Festtag begangen. Als einer der ersten Heiligen erwarb Martin die „sanctitas“, die Heiligkeit. Man geht davon aus, dass es zu seiner Beisetzung eine Lichterprozession gab, um den Heiligen Martin zu ehren. So wird diese auch heute noch an seinem Gedenktag durchgeführt.

Martinsumzug in St. Wendel

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Quellen:

https://www.ndr.de/geschichte/Martinstag-Warum-feiern-wir-am-11-November-Sankt-Martin,martinstag106.html

https://martin-von-tours.de/de/

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