Schlafberatung für junge Eltern im Landkreis St. Wendel

Wenn das Baby einfach nicht schlafen will – Schlafcoach Elena Weisert hilft müden Eltern

Manche Eltern haben es einfach gut mit ihrem Nachwuchs, zumindest was das Thema Schlafen anbelangt: Ihre Babys schlafen jeden Abend pünktlich um 19 Uhr ein und dann auch gleich noch zwölf Stunden durch. Die Eltern haben Zeit für Zweisamkeit, können früh schlafen gehen und starten ausgeschlafen in den neuen Tag, einfach toll. Solche Eltern sind aber tatsächlich die seltene Ausnahme, wenn es um das Schlafthema geht. Die meisten Familien verzweifeln geradezu an den Ein- und Durchschlafproblemen ihrer Kleinsten. Das kann auf Dauer nicht nur zur Zerreißprobe für die Nerven der Eltern – und auch der Kinder – werden, es belastet auch die Eltern-Kind-Bindung. Ein Schlafcoach kann hier helfen. Doch was macht der eigentlich genau und was kann man selbst tun, um für bessere Schlafgewohnheiten zu sorgen?

Schlafcoach Elena Weisert hilft jungen Familien, die an den Schlafproblemen ihrer Kleinsten leiden.

Eltern kennen es: Wenn der Nachwuchs endlich da ist, ist nicht nur die Freude groß, sondern auch die Müdigkeit. Während es in den ersten Wochen und Monaten vielleicht noch normal ist, wenig Schlaf zu bekommen, kann es ab einem gewissen Zeitpunkt jedoch schon sehr fordernd werden. Über einen längeren Zeitraum keinen regenerierenden Schlaf zu bekommen ist nicht nur sehr belastend für den Körper, sondern auch für die Psyche, die Eltern-Kind-Bindung, das gesamte Wohlbefinden der Familie. „Alle leiden darunter“, weiß Elena Weisert aus Theley. Sie ist Schlafcoach und hat mit ihrer fast zweijährigen Tochter persönliche Erfahrungen mit Schlafproblemen gemacht. Damals hat sie sich Hilfe bei einer Schlafberatung geholt und innerhalb kurzer Zeit spürbare Veränderungen wahrgenommen. Ihre positive Erfahrung hat sie dazu veranlasst, noch in der Elternzeit selbst eine Ausbildung zum Schlafcoach zu machen. Seit Mai dieses Jahres hilft sie Familien mit kleinen Kindern dabei, die Ursachen für die Schlafproblematik zu ergründen und einen individuellen, auf das Kind abgestimmten Weg zu besserem Schlaf und somit zu besserer Nachtruhe für die ganze Familie zu finden. Sie legt den Eltern schlecht schlafender Kinder ans Herz, sich rechtzeitig Hilfe zu holen. Vor allem für Mütter sei die schlechte Schlafsituation sehr belastend, so kam es auch schon vor, dass eine junge Mutter vor ihr saß, die sich selbst Vorwürfe für die schlechte Gesamtsituation gemacht hat, sogar glaubte, sie sei eine schlechte Mutter. Man solle sich deshalb eine Schlafberatung in Anspruch nehmen, wenn man allmählich spürt, dass die Situation sehr fordernd sei, nicht wenn man bereits komplett überfordert sei. Man brauche ja auch noch Kraft und Energie, etwas daran ändern zu können, so Elena.

Wie geht ein Schlafcoach vor?

Die Berufsbezeichnung „Schlafcoach“ klingt so danach, als würde dem Baby bzw. Kleinkind ein besserer Schlaf „antrainiert“ werden. Dem sei aber keineswegs so, betont Elena. Kein Kind ist wie das andere und genau so ist auch jede Umgebung der Kinder anders. Es gilt, die individuellen Ursachen für die Schlafproblematik herauszufinden und dann daran zu arbeiten. Elena wird von den Eltern kontaktiert. Während eines ersten Gesprächs kann man sich kennenlernen, entscheiden, ob man dem Schlafcoach vertraut und ihm oder ihr Einblicke in das Privatleben gewährend möchte. Dann werden die Eltern gebeten, über drei bis fünf Tage ein Schlafprotokoll zu führen. In diesem werden Schlafenszeiten, Schlafverhalten, Stimmung, Alltag und weitere Informationen eingetragen. Anhand dessen erhält der Schlafcoach schon mal erste Einblicke und kann sich ein Bild machen.

Danach kommt es zum Analysengespräch. Hier werden die Ursachen schon erkennbar, zudem wird das Protokoll besprochen. Später folgt das Aufklärungsgespräch. „Hier haben Eltern oft solche Aha-Momente“, erklärt Elena. Durch ihren objektiven Blick auf die Gesamtsituation hilft sie Eltern dabei, alles aus einer anderen Perspektive zu betrachten, vielleicht schon selbst zu erkennen, wo man ansetzen muss. Dann wird gemeinsam an einem bindungs- und bedürfnisorientierten Plan gearbeitet, den die Familie zu Hause umsetzen kann. Elena arbeitet mit Kindern zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Für Eltern von Kindern bis drei Monaten bietet sie in Oberthal in der Praxis der Hebammengemeinschaft Zauberhaft eine Präventive-Baby-Schlaf-Beratung an, um möglichen künftigen Schlafproblemen vorbeugen zu können. 13 Familien hat Elena bisher in ihrer individuellen 1:1 Betreuung geholfen, von allen hat sie die Rückmeldung erhalten, dass spürbare Veränderungen eingetreten sind.

Was sind häufige Ursachen für Ein- und Durchschlafprobleme bei Kindern?

„Es gibt nicht die Ursache für schlechten Schlaf, genauso wenig gibt es die Lösung für alle“, betont Elena. Aber einige häufiger vorkommende Ursachen kann sie uns dennoch nennen:

Zu hohe Erwartungen, die nicht immer altersgerecht sind: Wer zu früh zu viel erwartet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden. Babys haben noch keinen ausgereiften Tag-Nacht-Rhythmus, dieser stellt sich nach ungefähr einem halben Jahr ein.

Gestresste Eltern: Babys sind sehr sensible kleine Wesen. Sie spüren es, wenn die Eltern nervös oder gestresst sind. Sei es durch die Arbeit oder aber dadurch, dass das Kind einfach nicht einschlafen will. Dieser Stress überträgt sich auf das Kind, macht es unruhig, an Schlaf ist dann noch weniger zu denken.

Unsichere Eltern: Auch hier spürt das Kind die Unsicherheit und wird dadurch selbst verunsichert, nervös und unruhig.

Den Eltern geht es nicht gut: „Je schlechter es der Mutter geht, desto schlechter ist die Gesamtsituation“, sagt Elena. Gleiches gilt auch für den Vater. Eigene Bedürfnisse werden hintenangestellt, nicht mehr wahrgenommen, auch das nimmt negativen Einfluss auf die Schlafsituation.

Schlechter Tagschlaf: Klingt komisch, aber je schlechter das Kind über den Tag schläft, desto schlechter kann es abends einschlafen. Das liegt daran, dass es im Schlaf viele Reize und Eindrücke verarbeitet. Hat es tagsüber schon die Möglichkeit, das zu tun, hat es abends nicht mehr so viel „Arbeit“ damit.

Reizüberflutung: Hat ein Baby / Kind sehr viel über den Tag erlebt, beispielsweise viele verschiedene Gesichter und/oder Orte gesehen, muss es das natürlich verarbeiten. Die Folge kann stundenlanges Geschrei am Abend sein oder häufiges Aufwachen während der Nacht.

Was können Eltern tun, um die Schlafgewohnheiten der Kinder zu verbessern?

Rhythmus und Struktur: Das gibt den Babys und Kleinkindern Sicherheit, Orientierung und Halt. Am besten klappt das mit Routinen und Ritualen, bestätigt Elena.

Für guten Tagschlaf und möglichst wenige Reize sorgen: Hier hilft auch wieder eine feste Routine, damit sich das einpendeln kann. Babys und Kleinkinder sollten zudem einen relativ ruhigen Tagesablauf haben. Schlafen, spielen, spazieren gehen. Natürlich muss man auch mal Termine mit dem Baby wahrnehmen, aber die sollten nicht tagtäglich dazugehören.

Nicht unnötig wachhalten: Wachhalten erzeugt Stress beim Kind, natürlich muss man immer schauen, wie sinnvoll es ist, das Kind noch schlafen zu legen. „Wenn das Kind abends um 17 Uhr noch mal hingelegt wird, dann kann man sich schon vorstellen, dass es um 19 Uhr noch nicht bereit für den Nachtschlaf ist“, so Elena. Insgesamt müsse man darauf achten, dass die Wachphasen altersgerecht sind.

Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen: Geht es den Eltern gut, wirkt sich das nur positiv auf die Grundstimmung des Kindes aus. Sich selbst einfach mal öfter fragen, was man braucht und sich das auch geben. Kurze Auszeiten, um wieder Kraft und Energie zu tanken. Das Kind spürt, wenn man glücklich und zufrieden ist, und auch das überträgt sich auf das Kind.

Schlafberatung in Anspruch nehmen: Wenn man gar nicht mehr weiter weiß und auch die Tipps von Freunden und Familien nicht helfen, ist es sinnvoll, sich einmal von einem Schlafcoach beraten zu lassen. Am besten, wenn man noch nicht völlig am Ende seiner Kräfte ist. Elena bietet den Menschen in der Region hierfür ein unverbindliches Kennenlerngespräch an.

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