Was ist eigentlich dieses „nett“ – Gedanken zum Weltnettigkeitstag

Heute ist der 13. November und damit der Weltnettigkeitstag. Von der japanischen Nettigkeitsbewegung 1998 initiiert, soll er die „individuelle Nettigkeit steigern und den freundlichen Umgang miteinander befürworten“.

Klingt gut. Aber was ist dieses „nett“ überhaupt? Das kennt man heute doch gar nicht mehr. Als nett bezeichnet man doch jemanden, der Älteren den Platz freimacht, der einem die Tür aufhält, wenn man die Arme voll hat, jemanden der ernstgemeinte Komplimente macht, jemanden der einen beim Bäcker grüßt… Einfach jemanden, der mit kleinen Gesten zeigt, dass die Welt eben doch nicht voll mit Egomanen ist und nach rechts und links sehen nicht weh tut. 



Aber gibt es solche Menschen noch ? Gerade Corona zeigt doch, dass sich viel zu viele lieber unbeteiligt einmummeln und nur an sich denken. Social Distancing wird als Ausrede für den Besuch der Eltern genutzt. Ein nettes Lächeln sieht man durch die Maske ja sowieso nicht, also kann man auch gleich stoffelig bleiben.  Und die Zeit in der man nett sein könnte, wird lieber genutzt um übers Internet Hasskommentare zu allem und jedem zu verbreiten. Wenn dann doch mal etwas Freundliches beim Social-Media-Konsum herauskommt, kann doch wirklich niemand mehr „Hey Süße, der Hoodie von XY steht dir sooooo gut, Bussi“ als ehrliches Kompliment ansehen. 

Also könnte man diesen Weltnettigkeitstag auch einfach abschaffen. Die Mission Nettigkeit für gescheitert erklären!

Aber nein, Jahr um Jahr erinnert dieser Tag an Nettigkeit. Vielleicht will er damit einfach mahnend im Kalender stehen bleiben. Frei nach dem Motto: Wenn ihr mich nicht wollt, bleibe ich erst recht!



Kreative Idee: 2020 einfach mal nett zum Weltnettigkeitstag sein. Wer weiß vielleicht verschwindet er dann ja von alleine. Oder man stellt fest, dass es eigentlich total super ist nett zu sein, macht es das ganz Jahr über, weil man irgendwie auch selbst viel besser gelaunt ist. Dann gibt es nächstes Jahr nichts mehr zu meckern und der 13. November ist nur noch irgendein normaler Tag im Kalender. Klingt gar nicht so schlecht?!

Also los: 24 Stunden nicht stoffelig und motzig zu sein, kann doch gar nicht so schwer sein. Mit ein bisschen Wille sieht man sogar, wo kurz eine helfende Hand gebraucht wird und kann damit anderen eine Freude machen. 

„Wer anderen eine Freude macht, beschenkt sich selbst.“ – Schriftsteller Ralph Boller

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