Die chinesische Batteriefirma SVolt wird ihr operatives Geschäft in Europa bis Ende Januar 2025 vollständig einstellen. Dies bestätigte das saarländische Wirtschaftsministerium dem SR. Ursprünglich war die Ansiedlung von SVolt vor vier Jahren mit hohen Erwartungen verknüpft: Die saarländische Landesregierung hatte damals die Pläne begrüßt und angekündigt, dass bis zu 2000 neue Arbeitsplätze im Saarland entstehen sollten. Bereits zuvor war der Plan, eine Batteriefabrik im Linslerfeld in Überherrn zu bauen, auf unbestimmte Zeit zurückgestellt worden.
Einige der Mitarbeiter von SVolt Europe in Deutschland wurden bereits in den letzten Monaten gekündigt. Am vergangenen Mittwoch informierte die Geschäftsführung laut SR alle verbleibenden Beschäftigten in einer Videokonferenz über die bevorstehenden Kündigungen, die spätestens zum 31. Januar 2025 umgesetzt werden sollen.
Nach der angekündigten Schließung des SVolt-Standorts in Europa und den Unsicherheiten um das Wolfspeed-Projekt in Ensdorf übt Stephan Toscani, Landesvorsitzender der CDU Saar, scharfe Kritik an der SPD-geführten Landesregierung. „Zwei schwere Rückschläge in einer Woche. Das Aus von SVolt und mehr Unsicherheit denn je, ob Wolfspeed kommt,“ erklärte Toscani in einer Stellungnahme.
Toscani weiter: „Das Saarland befindet sich unter der Alleinregierung von SPD und Rehlinger in einer schweren Industrie-Krise. Diese schlechten Nachrichten reihen sich ein in das drohende Aus von Michelin in Homburg, Thyssenkrupp in Wadern-Lockweiler, den Stellenabbau bei Bosch und das Aus von Halberg Guss. Der fehlende Industriestrompreis und das Verbrennerverbot sind schwere Belastungen für die Industrie im Saarland. Der ZF-Vorstandsvorsitzende Klein hat es heute deutlich gesagt, Technologieoffenheit würde dem Saarbrücker Werk helfen. Stattdessen haben SPD in Bund und Land das ideologische Verbrennerverbot durchgesetzt. Das ist Politik gegen die Interessen der saarländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“
