St. Wendeler Kirmes: Bäume gefällt fürs Riesenrad?

Seit fast einer Woche herrscht buntes Kirmestreiben auf dem St. Wendeler Kirmesplatz. Das Highlight ist dabei, wie auch in den vergangenen Jahren, das Riesenrad. Nur dieses Jahr scheint es bei vielen Besuchern einen bitteren Beigeschmack zu hinterlassen. Warum? Damit das Riesenrad an einem neuen Standort platziert werden konnte, sollen Bäume gefällt worden sein. wndn.de hat bei der St. Wendeler Stadtverwaltung nachgefragt, was an diesem Gerücht dran ist.

Eine Buche gefällt, mehrere gestutzt

Seitens der Stadt bekamen wir folgendes Statement:

„Auf der diesjährigen St. Wendeler Kirmes wurde das traditionelle Riesenrad des langjährigen Betreibers in diesem Jahr von ihm selbst – aufgrund des näheren Anreisestandorts – durch ein größeres Modell ersetzt. Die erweiterte Grundfläche des neuen Rades machte es jedoch notwendig, einen neuen Standort für das Riesenrad zu finden. Der einzige geeignete Platz, um das Riesenrad für die Besucher gut sichtbar zu positionieren, befindet sich neben dem Festzelt, mit der beleuchteten Vorderseite zum Kirmesplatz hin ausgerichtet.

In Absprache mit dem Betreiber wurde dieser Standort festgelegt, wobei der Betreiber versicherte, dass hierfür lediglich ein leichter Rückschnitt der angrenzenden Hainbuchenhecke erforderlich sei. Als das Riesenrad jedoch fast vollständig aufgebaut war, stellte sich heraus, dass für den sicheren Betrieb des Riesenrades der Platz weiterhin nicht ausreichte.

Um den sicheren Betrieb zu gewährleisten, standen die Verantwortlichen somit vor der Entscheidung, entweder einen Baum zu entfernen und durch Neupflanzungen zu ersetzen oder vollständig auf das Riesenrad zu verzichten. Da das Riesenrad für alle Besucher – von jung bis alt – eine zentrale Attraktion darstellt und die Kirmes dadurch erheblich aufgewertet wird, entschied man sich, die Hainbuchenhecke – wie ohnehin regelmäßig vorgesehen – zurückzuschneiden und eine einzelne Hainbuche zu entfernen.

Diese Entscheidung fiel auch vor dem Hintergrund, dass sich die gefällte Hainbuche in einem Bereich befindet, der im kommenden Jahr als Notausgang für das neue SR3-Bosenbach-Festival benötigt wird, und für die dort erwartete Besucherzahl vermutlich ohnehin vergrößert werden müsste. Eine Ersatzpflanzung von zwei neuen Bäumen wurde bereits im Bosenbachstadion durchgeführt und ergänzt dann die rund 15.300 Bäume im innerstädtischen Bereich der Kreisstadt St. Wendel.“

Grüne üben Kritik

Seitens der Grünen wird Aufklärung gefordert:

„Nach unseren Informationen wurde diese Positionierung des Riesenrades durch die Stadt so vorgegeben“, kritisierte die Vorsitzende des Ortsverbands, Michelle Sutter. Der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Sören Bund-Becker, fügte hinzu: „Wir haben eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, weswegen entgegen vorhandener Ratschläge das Riesenrad so aufgebaut wurde und weshalb dann leichtfertig der Baum gefällt wurde. Es ist sehr befremdlich von diesem Vorgang zu hören, insbesondere in Zeiten des Klimawandels und der sowieso kritischen Situation vieler städtischer Bäume.“

 

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