Stadt St. Wendel legt Etat für 2025 vor

St. Wendel investiert gezielt in Infrastruktur

Schlossplatz St. Wendel

Die Kreisstadt St. Wendel stellt mit dem Haushalt 2025 die Weichen für eine langfristig tragfähige Entwicklung. Am 10. April verabschiedete der Stadtrat einstimmig das neue Zahlenwerk, das ein Gesamtvolumen von rund 97,3 Millionen Euro umfasst – fünf Millionen mehr als im Vorjahr. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erhalt und der Modernisierung der städtischen Infrastruktur.

Insgesamt plant die Stadt Investitionen in Höhe von 9,1 Millionen Euro, denen Abschreibungen von rund fünf Millionen Euro gegenüberstehen. Damit wächst das städtische Vermögen erneut. Trotz dieser positiven Entwicklung weist der Haushalt ein Defizit von rund fünf Millionen Euro auf. Gründe dafür sind vor allem externe Belastungen wie steigende Energiekosten und eine erhöhte Kreisumlage.

Letztere erreicht mit rund 25,6 Millionen Euro im Jahr 2025 einen neuen Höchststand. Seit 2019 ist sie um über neun Millionen Euro gestiegen. Auch die Energiekosten schlagen mit etwa zwei Millionen Euro zu Buche. Die Stadt begegnet diesen Belastungen mit nachhaltigen Investitionen, die langfristig Kosten senken und ökologische Vorteile bringen sollen.

Bürgermeister Peter Klär kritisiert die aktuelle Finanzpolitik des Bundes: „Wir erleben derzeit eine bedenkliche Entsolidarisierung der Bundespolitik gegenüber den realen, existenzbedrohenden Problemen in den Städten und Gemeinden. […] Es fehlt zunehmend das Geld genau dort, wo es die Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit direkt spüren.“

Trotz der angespannten Lage investiert St. Wendel gezielt weiter. Zu den zentralen Vorhaben gehören neue Feuerwehrfahrzeuge, der Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen, die Sanierung von Sportstätten, der Neubau des Gemeindezentrums in Winterbach, der Ausbau des Gewerbegebiets Hottenwald sowie Maßnahmen im Hochwasserschutz, Brückensanierungen und Radwegebau.

Auch im Verwaltungshaushalt setzt die Stadt klare Akzente: Rund 39 Millionen Euro fließen in zentrale Bereiche. 8,9 Millionen Euro sind für Jugend, Schulen und Kitas vorgesehen – etwa für Schulbuchausleihe und Kita-Kostenerstattungen. 14 Millionen Euro sind für Infrastrukturmaßnahmen eingeplant, darunter die Erneuerung der Kanalisation und der Ausbau des Radwegenetzes. Umwelt- und Klimaschutz werden mit 4,1 Millionen Euro gefördert, weitere vier Millionen fließen in Kultur- und Sportprojekte. Sicherheit und Katastrophenschutz erhalten knapp drei Millionen Euro, die Wirtschaftsförderung 1,3 Millionen.

„Was wir heute investieren, können wir morgen einsparen“, so Klär. Zugleich verzichtet die Stadt bewusst auf Gebührenerhöhungen: Die Grundsteuer wurde gesenkt, und mit rund 157 Euro liegt die Abfallgebühr unter dem Saarland-Durchschnitt.

Bürgermeister Klär betont: „Wir schaffen in vielen Bereichen den Spagat, in die Zukunft zu investieren und zugleich unsere Bürgerinnen und Bürger möglichst wenig zu belasten.“ Der Haushalt 2025 soll so den Weg für eine nachhaltige und sozial verträgliche Stadtpolitik ebnen – mit Weitblick und Augenmaß.

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