St. Wendel: Fünfzig Jahre im Dienste des Naturschutzes – Peter Volz aus Osterbrücken wird Bundesverdienstkreuz verliehen

Peter Volz (links) wird das Bundesverdienstkreuz von Umweltminister Reinhold Jost (rechts) angesteckt

St. Wendel. Für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im Naturschutz erhielt Peter Volz aus Osterbrücken am gestrigen Donnerstagabend das Bundesverdienstkreuz im Landratsamt in St. Wendel. Dieses wurde ihm durch den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost überreicht.

Landrat Udo Recktenwald begrüßte die Gäste und richtete sich mit lobenden Worten an Volz: „Heute reden wir viel über den Klimaschutz. Zu der Zeit, als du deine Aktivitäten entfaltet hast, war es noch nicht so ‚en vogue‘, darüber so intensiv zu reden oder dafür zu streiten. Du hattest mit vielen Widerständen zu tun gehabt und bist auch sicherlich mal belächelt worden.“ Volz nickte bestätigend und doch ließ er sich nie von seinem Weg abbringen.

Als beharrlich und „nicht immer bequem“ bezeichnete ihn der Landrat. „Aber das ist auch gut so, denn die, die bequem sind, erreichen in der Regel auch nicht so viel“, so Recktenwald. Volz sei beharrlich an seinen Zielen geblieben, um den ein oder anderen Zuschuss zu dem ein oder anderen Projekt zu bekommen, uneigennützig und selbstlos. Mit Empathie und Leidenschaft habe er Herzen erreicht und so Unterstützung gewonnen. „Deswegen bist du für mich persönlich auch ein Freund und Wegbegleiter geworden und ich bin sehr froh, dass dir heute diese Ehre zuteilwird“, schloss der Landrat ab und übergab das Wort an Umweltminister Jost, der mit seiner Laudatio fortfuhr.

„Man darf mit Fug und Recht behaupten, Sie haben Ihr Leben dem Naturschutz verschrieben – im Ehrenamt wie im Beruf“, stellte Jost fest. Der gelernte Hochbautechniker Volz arbeitete mehrere Jahre bei der obersten Naturschutzbehörde im Umweltministerium – in den 70er Jahren noch Bau- und Umweltministerium – und anschließend im Landesamt für Umweltschutz. „Damit konnten Sie Ihr Hobby zum Beruf machen, und nach dem Beruf blieb das Hobby“, so Jost.  Und das Hobby waren vor allem unzählige Projekte im Dienste des Naturschutzes im Ostertal. Der Bund Naturschutz Ostertal (BNO) wurde von Peter Volz gegründet und über Jahrzehnte geführt. Darüber hinaus engagierte sich der inzwischen 73-Jährige als Naturschutzbeauftragter der Stadt St. Wendel sowie im Deutschen Bund für Vogelschutz, Landesverband Saarland, dem Vorgänger des Nabu Saar.

„Ganz aktuell haben Sie Ihr Herz an den Weißstorch verloren, der seit einigen Jahren auch wieder im Ostertal anzutreffen ist“, so Jost. Peter Volz kümmert sich um den Bau von Nisthilfen, die ergänzt werden durch Projekte für die Verbesserung des Lebensraumes.

Der Minister sieht in dem Geehrten einen „Schaffer, aber auch Mahner, der sich dadurch auszeichnet, dass er nicht auf Krawall gebürstet ist, sondern lösungsorientiert diskutiert und im Sinne der Natur verhandelt“.

Jost zitierte abschließend aus der Ordensbegründung: „Fünf Jahrzehnte langwährendes Engagement für den Naturschutz, einhergehend mit so zahlreichen sichtbaren Erfolgen, lassen Herrn Volz geeignet erscheinen, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet zu werden.“

Volz überreichte seiner Frau Getrud zum Dank einen Blumenstrauß

Zu guter Letzt wandte Volz sich mit dankendem Wort an seine anwesenden Gäste, aber auch an nicht Anwesende, die ihm über all die Jahre ihre Unterstützung in seinen Projekten zukommen ließen und dann an seine Frau: „Nichts, aber auch gar nichts wäre gelaufen, wenn eine Person nicht mitgespielt hätte – meine Frau Gertrud.“ Diese zeigte sich sichtlich gerührt. „Sie unterstützte mich stets – meistens mit großer Freude, manchmal mit Hohn und in Ausnahmefällen mit Protest in Verbindung mit Streitgesprächen. Sie bekochte und bewirtete mit ihren Helferinnen und Helfern die Besucher von BNO-Veranstaltungen bei Wochenendseminaren und Exkursionen, aber auch prominente Gäste, ob Minister auf Bundes- oder Landesebene, Behörden- und Verbandsvertreter. Und mich richtete sie auf, wenn ich bei Misserfolgen am Boden zerstört nach Hause kam. Und das war zu manchen Zeiten nicht selten. Hierfür liebe Gertrud: herzliches Dankeschön.“

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