St. Wendel. Brillen für Menschen in Uganda zur Verfügung stellen: das ist das gemeinsame Ziel des Vereins Kisoboka e.V., der Gudd Zweck UG, des Rotary Club Tholey Bostalsee und der WIAF gGmbH. Dafür fand am Donnerstagmorgen in der Brillenverwertungsstelle der Gudd Zweck UG die Auftaktveranstaltung statt.
Der Verein Kisoboka e.V. aus Hasborn engagiert sich seit 2014 mit Herzblut für nachhaltige Bildungschancen von Waisen- und benachteiligten Kindern in Uganda. Dafür hat der Verein in kurzer Zeit eine beachtliche Arbeit geleistet. Die Kisobokas bestehen aus rund 35 Mitgliedern und verfolgen das Ziel, Kindern in Uganda so früh wie möglich den Zugang zur Bildung zu erschließen. „Die Kinder in Uganda fangen mit der Grundschule an – zwischen sechs, sieben und acht Jahren“, erklärt Lukas Schäfer, Gründungsmitglied des Vereins. Dabei sei die vorschulische Bildung bzw. die frühe Kindheit der Bereich eines Individuums, der den gesamten weiteren Lebensweg bestimme. „In den ersten drei Lebensjahren werden alle wichtigen neuronalen Verbindungen im Gehirn gemacht, das heißt, immer wenn ein Kind eine neue Sinneserfahrung macht, entsteht eine Verbindung. Das manifestiert sich bis zum fünften Lebensjahr“, so Schäfer weiter. Frühkindliche Bildung, sprich Einrichtungen wie Kindergärten, sind in Uganda den Kindern vorbehalten, deren Eltern sie sich leisten können. „Von zehn Kindern gehen also neun niemals in einen Kindergarten.“ Der Verein engagiert sich tatkräftig dafür, das zu ändern. Mit Spendengeldern und den Einnahmen der Vereinsmitglieder hat er in Uganda ein Grundstück gekauft und mit dem Bau eines Kindergartens begonnen, der kostenfrei für Kinder zugänglich sein wird. Sie stellen Lehrpersonal ein und sorgen für die Betreuung der Kinder.
Kürzlich ist bei einem Besuch in Uganda aufgefallen, dass es kaum Einheimische gibt, die eine Brille tragen. Haben etwa ausnahmslos alle gesunde Augen? Michaela und Michael Roos von der Gudd Zweck UG betreuen das Projekt „Brillen ohne Grenzen“. Sie wissen, das liegt nicht daran, dass alle gut sehen können, sondern vielmehr daran, dass man sich dort einfach keine Brille leisten kann – selbst wenn man sie dringend benötigt. Schlechtes Sehvermögen schränkt nicht nur die Lebensqualität ein, es kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden, etwa im Straßenverkehr.

In der WIAF gGmbH befindet sich die Brillenverwertungsstelle der Gudd Zweck UG, dort werden gespendete Brillen abgegeben, gereinigt, die Stärke gemessen, und nach Größe sortiert. Dann werden sie ins Elsass zum Verein „Lunettes sans Frontieres“ (LSF) transportiert, der seit über 40 Jahren Anlieferstelle für gebrauchte Brillen ist. Er kümmert sich um den Transport der Brillen in die Welt – überall dahin, wo sie dringend benötigt werden.
Logische Konsequenz der Erkenntnis, dass in Uganda auch viele Menschen auf Brillen angewiesen sind, die sie sich jedoch nicht leisten können, ist eine Kooperation des Vereins Kisoboka e.V. und der Gudd Zweck UG. Gemeinsam will man die Menschen vor Ort mit kostenlosen Brillen versorgen, um ihnen ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.
Auch die Past Präsidentin des Rotary Club Tholey Bostalsee, Andrea Werner-Hauth, kam zum ersten Treffen. Für sie war es ein interessantes und unterstützenswertes Projekt, das sie in ihrem Club thematisieren möchte, um es künftig auch finanziell unterstützen zu können. Gemeinsam will man schon in Bälde damit beginnen, gespendete Brillen nach Uganda zu den Menschen zu bringen, die sie so dringend brauchen.