Im August konnte ein vierzehnjähriges Mädchen in Ludwigshafen mittels eines stummen Notruf-Handzeichens („Signal for Help“) eine Passantin auf sich aufmerksam machen. Diese benachrichtigte umgehend die Polizei und so konnte die Minderjährige aus der Gewalt eines neunzehnjährigen jungen Mannes befreit werden, der sie zuvor zu sexuellen Handlungen genötigt hatte. Der Täter kam wegen dringenden Verdachts der Vergewaltigung in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen laufen.
Ursprünglich wurde dieses Handzeichen während der Corona-Pandemie von der kanadischen Stiftung „Canadian Women’s Foundation“ kreiert, um Opfer von häuslicher Gewalt ein unauffälliges Zeichen an die Hand zu geben, auf ihre Not aufmerksam zu machen. Verbreitet wurde das Handzeichen über den Social Media Kanal TikTok. Mittlerweile hat sich dieses Zeichen weltweit durchgesetzt für alle Frauen, denen körperliche oder sexuelle Gewalt droht, vor allem wenn sich der Täter noch in der Nähe befindet.
Ein weiterer Fall wird aus den USA, Kentucky, berichtet. Eine vermisste Teenagerin konnte mittelts des Handzeichens „Signal for help“ in einem Fahrzeug einen Taxifahrer auf sich aufmerksam machen. Sie saß auf dem Beifahrersitz neben ihrem 61-jährigen Entführer. Der Taxifahrer alarmierte die Polizei und der Täter wurde festgenommen. Sichergestellt wurde pornografisches Bildmaterial, das dieser von dem Mädchen zuvor angefertigt hatte.
Die Verbreitung dieses Handzeichens kann vor Gewaltanwendungen und sexuellen Verbrechen schützen. Es kann Leben retten! Wir möchten mit dazu beitragen, dass „Signal for Help“ als stiller Hilfeschrei möglichst vielen Mädchen und Frauen bekanntgemacht wird.
Wie wird „Signal for Help“ ausgeführt:
1. Eine Hand wird unauffällig senkrecht mit der Innenfläche in Richtung der Person gezeigt, die man auf sich aufmerksam machen möchte.
2. Der Daumen wird nach innen zur Handinnenfläche gebogen.
3. Die Hand wird zu einer Faust geschlossen.
Wer auch immer sieht, dass eine Frau bzw. ein Mädchen dieses Handzeichen anwendet, sollte umgehend die Polizei benachrichtigen, ohne dass der Gefährder davon Kenntnis nimmt. Han
Vielleicht wäre es sogar empfehlenswert, bereits Kindern dieses ganz einfach auszuführende Zeichen in einem pädagogisch geführten Gespräch zu vermitteln. Und auch an Schulen könnte es Sinn machen, präventiv aufklärend auf den „stummen Hilfeschrei“ einzugehen.
Anlaufstellen für Frauen in Not aufgrund körperlicher und sexueller Gewalt u. a.
Frauennotruf Saarland – Notrufgruppe für vergewaltigte und misshandelte Frauen und Mädchen e.V.:
www.frauen-gegen-gewalt.de/de/organisation/frauennotruf-saarland.html
Frauenhäuser – AWO Saarland – ganztägig erreichbar
www.awo-saarland.de/frauenhaeuser
Frauenhaus Neunkirchen: 06821/9225-0
Frauenhaus Saarbrücken: 0681/99180-0
Frauenhaus Saarlouis: 06831/2200
Frauenhaus Völklingen: 06898-5004407
Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen
Telefon: 08000 116016. 365 Tage im Jahr rund um die Uhr erreichbar: Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen bietet Betroffenen und ihren Angehörigen die Möglichkeit, sich zu jeder Zeit anonym beraten zu lassen. Ob Gewalt in Ehe und Partnerschaft, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung sowie Stalking, Zwangsprostitution oder Genitalverstümmelung