Stichtag 15. Mai 2022

Saarland knackt die Million: Zensus zeigt Bevölkerungs- und Wohnraumwachstum

Symbolbild

Die neuesten Ergebnisse des Zensus 2022 zeigen einen Anstieg der Einwohnerzahl im Saarland. Zum Stichtag 15. Mai 2022 lebten 1.006.870 Menschen im kleinsten Flächenland Deutschlands, was einem Anstieg von 7.247 Personen oder 0,7 Prozent seit dem letzten Zensus 2011 entspricht. Diese Zunahme spiegelt sich auch in der Bevölkerungsfortschreibung wider, die eine Erhöhung um 1,8 Prozent verzeichnet.

Bevölkerungsentwicklung und demografische Daten

Mit einem Anteil von 50,9 Prozent sind Frauen leicht in der Mehrheit. Der Ausländeranteil liegt bei 13 Prozent und entspricht damit dem Bundesdurchschnitt. Im Vergleich zu den nationalen Zahlen, wo die Bevölkerung auf rund 82,7 Millionen gesunken ist, steht das Saarland gut da. Die größten Städte im Saarland sind Saarbrücken mit 179.296 Einwohnern, Neunkirchen mit 46.906 und Homburg mit 42.891. Zu den kleinsten Gemeinden zählen Oberthal (6.045 Einwohner), Gersheim (6.229 Einwohner) und Weiskirchen (6.606 Einwohner).

Wohnraum und Eigentum

Auch im Bereich Wohnraum gab es signifikante Veränderungen. Die Gebäude- und Wohnungszählung ergab, dass es im Saarland 525.384 Wohnungen in 314.613 Gebäuden gibt, was einem Zuwachs von 4,4 Prozent seit 2011 entspricht. Die durchschnittliche Wohnfläche beträgt im Saarland 107,1 Quadratmeter, deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 94,4 Quadratmetern.

Ein bemerkenswertes Ergebnis der Zählung ist die hohe Quote des selbstgenutzten Wohneigentums im Saarland, die bei 59,4 Prozent liegt – damit ist das Saarland weiterhin bundesweiter Spitzenreiter. Die Leerstandsquote beträgt 5,5 Prozent und liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt von 4,3 Prozent.

Energieträger der Heizungen

Erstmals bietet der Zensus auch einen detaillierten Überblick über die Energieträger der Heizungen. Gasheizungen dominieren im Saarland mit einem Anteil von 50,3 Prozent, gefolgt von Öl-Heizungen mit 28,6 Prozent. Fernwärme wird von 12,8 Prozent der Haushalte genutzt, während Holz und Holzpellets 3,2 Prozent ausmachen. Wärmepumpen, Solar und Geothermie haben einen geringen Anteil von 2,0 Prozent.

Diese Zahlen unterstreichen die Diversität und die sich wandelnden Präferenzen bei den Energieträgern. Der Trend geht weg von Öl hin zu erneuerbaren Energien und moderneren Heizungssystemen.

Erfreute öffentliche Stimmen

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger äußerte sich erfreut über die positive Bevölkerungsentwicklung: „Von uns kann es nie genug geben! Deshalb freue ich mich mit vielen Saarländerinnen und Saarländern über den Sprung über die Millionenmarke. Das fühlt sich wirklich gut an, hat aber ehrlicherweise noch kein Problem gelöst. Mit dem Zukunftsbild ‚wir wollen wieder eine Million werden‘ geht es mir um mehr Selbstbewusstsein, um eine Vision, an der man sich ausrichten und orientieren kann. Mit der Zahlenkorrektur durch den Zensus ist die Arbeit also nicht getan: Gemeinsam arbeiten wir weiter daran, die Zukunftschancen unseres Landes zu vergrößern und auf lange Sicht auch die negative Bevölkerungsentwicklung umzukehren.“

Finanzminister Jakob von Weizsäcker betonte die finanziellen Vorteile der neuen Bevölkerungszahlen: „Die demographiebedingten Mehreinnahmen sind ein Niveaueffekt, der uns hilft, den Transformationskurs zu halten. Trotzdem bleibt angesichts der hohen globalen Minderausgaben in den kommenden Jahren eine Eindämmung der Kostendynamik bei den konsumtiven Ausgaben zwingend erforderlich. Mit dem Modernisierungshaushalt 2026/2027 werden wir die entsprechenden Weichen stellen.“

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