Otzenhausen: 100 Jahre SPD Otzenhausen: Familienabend mit Mitgliederehrungen

Der SPD-Ortsverein Otzenhausen hatte anlässlich seines 100jährigen Jubiläums zum Familienabend in die Keltenklause geladen. Im Mittelpunkt stand die Ehrung verdienter langjähriger Parteimitglieder.

Der Ortsvereinsvorsitzende Jan Kohlhaas konnte neben zahlreichen Mitgliedern, Freunden und Gönnern auch Nonnweilers Bürgermeister Franz Josef Barth begrüßen. Kohlhaas ging in seiner Eröffnungsrede auf die Historie der SPD in Otzenhausen ein. Sie wurde nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1919 gegründet, bei der Reichstagswahl 1928 erstmals stärkste Partei in Otzenhausen und stellte im Jahr 1930 erstmals den Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister. Kurz nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 wurde der SPD im gesamten Gebiet des Deutschen Reichs ihre Mandate aberkannt und die Partei verboten. Es folgten Schikanierungen, Demütigungen, Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nazis. Kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs begann im Jahr 1946 der Wiederaufbau der Parteiorganisation. Eines der Gründungsmitglieder, Adolf Sersch, nahm ebenfalls an der Jubiläumsveranstaltung teil. Kohlhaas unterstrich: „Dieser Mut der ersten Stunde, die SPD nach der NS-Schreckensherrschaft wieder aufzubauen, ist beispielhaft und für die heute Aktiven eine Verpflichtung.“

Seit der Neugründung folgten erfolgreiche Jahre sozialdemokratischer Kommunalpolitik, die von Egon Meier, Horst Kleist, Guido Giebel oder aktuell von Petra Mörsdorf geprägt sind. „Die SPD hat zentrale Weichenstellungen zum Wohle von Otzenhausen gestellt. Heute stellen wir fest: Otzenhausen wächst und gedeiht! Wir wollen diese erfolgreiche Arbeit fortsetzen“, so Kohlhaas.

Mit Blick auf die lange Geschichte der SPD Otzenhausen fügte der SPD-Kreisvorsitzende Magnus Jung in seinem Grußwort an: „Die SPD wurde damals gebraucht und sie wird heute gebraucht.“ Jung sagte, die SPD in Otzenhausen sei hervorragend aufgestellt und engagiert für Otzenhausen: Mit dem Dorfentwicklungsprogramm ISEK wurde der Kirchenvorplatz und das Friedhofsumfeld umfangreich neu- bzw. umgestaltet. Gleichzeitig konnten neue Bauplätze geschaffen und bebaut werden. Umfangreiche Straßensanierungen sind umgesetzt worden. Mit dem Besucherzentrum am Keltenpark und der Anbindung an den Freizeitweg Freisen-Bierfeld wird Otzenhausen weiter aufgewertet. „Das ist kein Zufall, sondern Ergebnis sachorientierter und engagierter Arbeit für das Dorf“, so Jung.

Die SPD-Landesvorsitzende Anke Rehlinger betonte in ihrer Festrede: „Seit ihrer Gründung im Jahr 1863 hat die SPD sämtliche Höhen und Tiefen der deutschen Geschichte, mit zwei Weltkriegen, der NS-Herrschaft, dem Kalten Krieg bis hin zur Deutschen Einheit miterlebt. In all diesen Jahren hat sich die Sozialdemokratie zum Wohle der Menschen in unserem Land stark gemacht. Damals wie heute gelten für uns dabei Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität als Handlungsmaßstäbe.“ Rehlinger hob auch die positive Entwicklung von Otzenhausen vor: „Es gibt wohnortnahe Arbeitsplätze, der Kindergarten bietet hervorragende pädagogische Angebote, das Einkaufszentrum wurde erweitert. Kurzum: Die Lebensqualität in Otzenhausen ist sehr hoch. Und Otzenhausen ist ein starkes Stück Europa. Die EAO bringt jährlich tausende junge Menschen aus Europa zusammen. Darauf kann Otzenhausen stolz sein!“

Im Rahmen der Ehrungen langjähriger, treuer Parteimitglieder wies der Ortsvereinsvorsitzende auf ein Novum hin: „Die offizielle Dankurkunde wurde erstmals in der Geschichte der SPD von zwei Frauen, nämlich der SPD-Bundesvorsitzenden Andrea Nahles und der SPD-Landesvorsitzenden Anke Rehlinger, unterzeichnet. Als weiterer Unterzeichner fühle ich mich hier in bester Gesellschaft.“

Geehrt wurden für

– 25-jährige Parteizugehörigkeit: Marlene Wagner, Uwe Huth

– 40-jährige Parteizugehörigkeit: Günter Rausch

– 45-jährige Parteizugehörigkeit: Udo Mörsdorf

– 50-jährige Parteizugehörigkeit: Roland Roth, Klaus Rausch

Da sich die Sozialdemokratie der einzigartigen Geschichte der Arbeitnehmerbewegung und des Saar-Bergbaus in besonderer Weise verpflichtet fühlt, wurde dies zum Abschluss in gebührender Art und Weise in Erinnerung gerufen: Mit dem Steigerlied und einem Schnaps.

Infos zu Roland Roth (50jährige SPD-Mitgliedschaft): SPD-Mitglied seit 21.1.1969, Mitglied der IG-Metall seit 1948, Gründungsmitglied der Europa Union-Ortsgruppe Otzenhausen 1951, Gründungsmitglied der Feuerwehr Otzenhausen 1952, Mitglied im OR Otzenhausen 1974-1984, Mitglied im GR Nonnweiler 1968-1999, Betriebsratsvorsitzender Diehl-Mariahütte 1961-1992, Träger der Verdienstmedaille der BRD seit 1986, Träger Bundesverdienstkreuz am Bande seit 1992

Infos zu Klaus Rausch (50jährige Mitgliedschaft): SPD-Mitglied seit 1969, Mitglied des Kreistags St. Wendel 1984-1999 über 20 Jahre Personalratsvorsitzender an den Amtsgerichten Sulzbach und LebachSchiedsmann seit 1982, Mitglied im Seniorenbeirat Nonnweiler

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