Neue Wege aus der „Radlosigkeit“ an der Gemeinschaftsschule Marpingen

Schülerxperten der Gemeinschaftsschule Marpingen nehmen am 1. Fahrradgipfel anlässlich der Touristikmesse „Reisen und Freizeit“ teil

Was tun gegen die Rad-Losigkeit im Saarland und im speziellen an der Gemeinschaftsschule Marpingen? Seit einigen Jahren bietet die Schule im Alsbachtal die Talentfächer „Mountainbiken“ und „Fahrradwerkstatt“ für Schüler ab 12 Jahren an. Ein Seminarfach der Stufe 12 ermögllicht seit vier Jahren die Vorbereitung und Durchführung einer Alpenüberquerung mit dem Fahrrad. Nun kommen neben dem sportlichen Aspekt zunehmend auch gesellschaftspolitische Fragestellungen in den Fokus. Angesichts der Gesundheitsdebatte, der Klimawandeldiskussion und trotz bestem Radwetter der gähnenden Leere am Fahrradstand der Schule suchen Marpinger Schüler nach Wegen, ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zum Fahrradfahren zu animieren. Nicht zuletzt spielt auch die alltägliche Verkehrssituation im Marpinger Schulzentrum eine Rolle. Sehr viele, zu viele Privatautos von Eltern, Lehrern und älteren Schülern machen dort allen anderen Verkehrsteilnehmern das Leben schwer. 

Die gemeinsame Teilnahme am ersten saarländischen Fahrradgipfel anlässlich der Saar-Touristikmesse am 15. Februar war ein erster Schritt, sich auch an der politischen Debatte zu beteiligen und neue Ansätze kennenzulernen. Momentan liegt der Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen im Saarland bei nur 2%, während 71% das Auto nutzen. Somit ist das Saarland deutsches Schlusslicht bei der Radnutzung.  Aus diesem Grund möchte das Ministerium für Verkehr und Wirtschaft zusammen mit dem ADFC Saar und weiteren Akteuren aus Kommunen, Landkreisen und Schulen eine gemeinsame Radstrategie entwickeln.

Es gelte, die Infrastruktur zu verbessern, indem zum einen Fahrradwege aus- und neugebaut, zum anderen aber auch überdachte Abstellplätze geschaffen werden. 

Die jungen Gipfelteilnehmer aus Marpingen waren sich einig: Da muss gerade bei ihnen noch viel getan werden.

Der provisorische in Eigenleistung erstellte Fahrradparkplatz spricht da Bände. Die jungen Leute erhoffen sich mit Unterstützung des inoffiziellen Fahrradmanagers an ihrer Schule, dem stellvertretenden Schulleiter Thomas Alt, vom Landkreis hierbei eine stärkere Beteiligung. Ihr Beitrag gegen die Rad-Losigkeit ist das persönliche Engagement, die Teilnahme an der politischen Auseinandersetzung um ein nachhaltiges Radkonzept und vor allem das kräftige In-die-Pedale-Treten. Sie wollen für andere, Lehrer wie Schüler, Vorbild sein, damit es selbstverständlich wird, den Schul- und Arbeitsweg mit dem Velo zu bewältigen.

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