Im Rahmen der vergangenen Kreistagssitzung wurde über den Schulentwicklungsplan 2022/23 bis 2026/27 abgestimmt. Jeder Gemeindeverband stellt im Rahmen seiner Zuständigkeit als Schulträger für sein Gebiet einen Schulentwicklungsplan auf und legt diesen der Schulaufsichtsbehörde zur Prüfung vor. Der Plan beinhaltet das gegenwärtige Schulangebot nach Schulformen, Schularten und Schulstandorten, die mittelfristige Entwicklung des Schüleraufkommens einschließlich des ermittelten und des voraussichtlichen Schulwahlverhaltens, die mittelfristige Entwicklung des Schulraumbestandes sowie die verschiedenen an diesen Schulen vorhandenen gebundenen und freiwilligen Ganztagsangebote einschließlich der eventuell vorhandenen Jugendhilfeangebote.
Landrat Udo Recktenwald betonte im Zuge dessen die Bedeutung der Bildung als zentrale Investition. Der Landkreis St. Wendel tue viel dafür als Sachkostenträger von zwei Gymnasien, fünf Gemeinschaftsschulen, einem Berufsbildungszentrum mit drei Standorten und einem Oberstufengymnasium sowie zwei Förderschulen ein jeweils optimales Lehr- und Lernerlebnis zu gewährleisten. So stünden Themen wie Schulsozialarbeit, Digitalisierung und Inklusion längst auf der Agenda.
Zum aktuellen Stand der Schulen gab der Landrat für Freisen gleichbleibende Schüler- und Anmeldezahlen an. Durch den Neubau vor einem Jahr sei die Schule gut aufgestellt. In Marpingen fänden sich leicht rückläufige Zahlen. Türkismühle könne ein hohes Anmeldeniveau vorweisen, die Mensa wurde bereits bezogen und im Sommer wurden vier Klassenzimmermodule aufgebaut. Die Gemeinschaftsschule St. Wendel habe ein eher niedriges Niveau an Anmeldungen, Hoffnung auf neuen Schwung läge hier in der Einstellung des neuen Schulleiters. Theley und das Cusanus Gymnasium können mit steigenden Zahlen glänzen, der Neubau am Cusanus werde Anfang nächsten Jahres bezugsfertig sein. Das Gymnasium Wendalinum habe weiterhin hohe Anmeldezahlen und der Neubau ist bezogen. Am Oberstufengymnasium fallen die Anmeldezahlen leicht. An der Bliestalschule Oberthal steigen die Zahlen und es wurden zwei neue Klassenzimmer geschaffen. Die Änne-Meier-Schule in Baltersweiler befinde sich auf einem konstanten Niveau und stehe gut da.
Mit dem Schulentwicklungsplan rechne man mit Gesamtinvestitionen von circa 35 Millionen Euro. Darin enthalten sind Neubauten im Zuge von G9, die mit dem Schuljahr 2027/28 zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung stellen können. Für die einzelnen Schulen sind diverse Maßnahmen angedacht, die von der Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen über Sanierungen und Heizungserneuerungen bis hin zu neuen Sportanlagen reichen. So soll beispielsweise die Aula des Wendalinum restauriert werden, Türkismühle soll eine neue Sporthalle bekommen und an der Gemeinschaftsschule Freisen wie auch im KBBZ sollen Pelletheizungen eingebaut werden.
Dennis Meisberger (CDU) zeigte sich dem Plan gegenüber positiv gestimmt: „Als CDU werden wir diesem gelungenen Werk heute zustimmen. […] Es klingt zwar sehr nüchtern, dass wir Sachkostenträger sind, aber das ist das wichtigste vor Ort und wir bilden das Fundament auf dem guter Unterricht aufgebaut wird.“ Der Schulentwicklungsplan wurde in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung und Kultur erstellt und wird nach der am Dienstag erfolgten einstimmigen Beschlussfassung des Kreistages nun dem Ministerium vorgelegt.