Der 19. Oktober 1976 markiert den Beginn eines der erschütterndsten Kriminalfälle im Saarland: Die Entführung und Ermordung von Gernot Egolf, dem 32-jährigen Erben einer großen saarländischen Brauerei. Zwei junge Männer, Bekannte des Opfers, verschleppten den Millionärssohn aus Homburg, um ein Lösegeld von zwei Millionen Mark zu erpressen.
Wochenlange Gefangenschaft in einem Bunker
Die Täter hielten ihre Geisel in einer alten Bunkerruine zwischen Eisen und Achtelsbach gefangen, nur wenige Meter von einer Straße entfernt. Dort ketteten sie Egolf mit einer Kuhkette an. Während die Verhandlungen mit den Eltern des Opfers und der Polizei andauerten, wurde die Betreuung der Geisel zunehmend vernachlässigt.
Die Lösegeldforderung wurde nie erfüllt, und die Täter kehrten immer seltener zum Versteck zurück. 50 Tage nach der Entführung, am 8. Dezember 1976, fand die Polizei Egolfs Leiche in dem teilweise überfluteten Westwallbunker. Der junge Mann war dort verhungert und erfroren – ein qualvoller Tod.
Festnahme nach entscheidendem Hinweis
Am gleichen Tag gelang der Polizei die Festnahme der beiden Entführer. Den entscheidenden Hinweis gab die Freundin eines der Täter, die sich der Polizei anvertraute.
Der Fall Gernot Egolf gilt als eines der grausamsten Verbrechen in der Geschichte des Saarlandes. Die Entführung, die zu einer furchtbaren Tragödie wurde, hinterließ tiefen Schrecken in der Bevölkerung.