Durchwachsene Silphie soll in Biogasanlagen genutzt werden

St. Wendel. Für Biogasanlagen und als Viehfutter wird auch im St. Wendeler Land bisher bevorzugt Mais angebaut. Eine bewährte und wirtschaftliche Nutzpflanze, zu der aber auch Alternativen gesucht werden, die ebenso ertragreich sind und zudem das Landschaftsbild vielfältiger gestalten sollen. Für eine davon wurde jetzt im Landkreis ein umfangreicher Anbauversuch gestartet: die Durchwachsene Silphie. Neun Landwirte aus dem Landkreis, darunter alle vier Biogasanlagenbetreiber, beteiligen sich an diesem Projekt, bei dem nun auf 45 ha die Durchwachsene Silphie auf ausgesät wurde. Unterstützt wird das Projekt vom Zukunfts-Energie-Netzwerk St. Wendeler Land im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Land(auf)Schwung“.

Die Durchwachsene Silphie ist, im Gegensatz zum Mais, eine Dauerkultur, die 15 bis 20 Jahre auf der jeweiligen Fläche genutzt werden kann. Mit ihrem weit verzweigten und bis zwei Meter in den Boden ragenden Wurzeln bindet sie Nährstoffe auch in der vegetationsfreien Zeit und schützt den Boden vor Erosion. Zudem bildet die Durchwachsene Silphie im Boden Humus, was die Bodenstruktur nachhaltig verbessert und langfristig CO2 bindet. Ihre Blüten bieten von Juli bis September Insekten und damit auch Bienen Nahrung. Von Bedeutung dabei: sobald die Pflanze auf der Fläche etabliert ist, ist kein Pflanzenschutz mehr nötig. Auch Wildschweine verursachen kaum Schäden – anders als beim Mais. Zudem bietet die Pflanze Rückzugsräume für viele Tierarten.

Bisher war das Anbauverfahren der Durchwachsenen Silphie aufwendig und kostenintensiv. Jedoch gibt es seit Kurzem ein neues Verfahren, das die Sache billiger und einfacher macht – und dieses Verfahren wird nun im Landkreis ausprobiert. Das Ziel dabei: dass die Durchwachsene Silphie in der Region Wurzeln fasst.

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