Digitale Finanzbildung im Fokus: So stärkt St. Wendel die Kompetenz seiner Bürger

Im digitalen Zeitalter ist Finanzbildung längst nicht mehr nur eine Frage von Zinsen und Sparplänen. Vielmehr geht es heute darum, den Umgang mit Onlinebanking, Kryptowährungen oder mobilen Bezahlsystemen zu verstehen – und dabei nicht den Überblick zu verlieren. Im Landkreis St. Wendel haben Bildungseinrichtungen und Initiativen diesen Wandel erkannt und setzen gezielt auf Programme zur Förderung digitaler Finanzkompetenz.

Ob jung oder alt – wer heute mit Geld umgeht, trifft auf neue Fragen: Was ist ein Wallet? Wie funktioniert Kryptowährung? Und wie erkenne ich seriöse Angebote im Netz? Der Landkreis geht diese Fragen aktiv an und zeigt, dass Finanzbildung kein trockenes Thema sein muss.

Kreisvolkshochschule macht Erwachsenen fit für digitale Finanzfragen

Ein zentraler Akteur in Sachen Weiterbildung ist die Kreisvolkshochschule (KVHS) St. Wendel. Neben klassischen Kursen bietet die Einrichtung mittlerweile auch spezielle Angebote zur digitalen Finanzbildung an. Dabei geht es nicht nur um technische Fragen, sondern vor allem um alltagsnahe Anwendungen.

Ein Beispiel: In einem beliebten Kursformat werden Teilnehmer*innen Schritt für Schritt an die Nutzung von Online-Banking-Apps herangeführt. Dabei stehen nicht nur Sicherheit und Bedienung im Fokus, sondern auch ein grundlegendes Verständnis für digitale Prozesse.

Besonders gefragt sind auch Veranstaltungen rund um das Thema „Digitaler Zahlungsverkehr“ – von Apple Pay bis Kryptowährungen. Die Nachfrage zeigt: Viele Menschen in der Region möchten mit der Zeit gehen und verstehen, wie moderne Finanzinstrumente funktionieren. Die KVHS ermöglicht hier niedrigschwelligen Zugang – und das in verständlicher Sprache und ohne Vorwissen vorauszusetzen.

Gymnasium Wendalinum: Digitale Bildung trifft auf Auszeichnung

Auch in der schulischen Bildung zeigt sich der Landkreis St. Wendel vorbildlich. Das Gymnasium Wendalinum wurde nicht ohne Grund mehrfach für seine digitalen Konzepte ausgezeichnet. Die Schule hat frühzeitig digitale Medien fest im Unterricht verankert und fördert gezielt das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge in der digitalen Welt.

In Fächern wie Sozialkunde oder Wirtschaftslehre setzen die Lehrkräfte gezielt auf aktuelle Inhalte: Was bedeutet Inflation in einer digitalen Wirtschaft? Wie funktionieren NFTs? Und warum spielen Algorithmen bei Börsenkursen eine Rolle?

Der Unterricht beschränkt sich dabei nicht auf trockene Theorie. Stattdessen erarbeiten die Schüler*innen in Projekten eigene Präsentationen, Podcasts oder kurze Videos – und lernen so nicht nur Inhalte, sondern auch medienpraktische Fähigkeiten. Damit wird digitale Finanzbildung zu einem lebendigen Thema, das im Alltag der Jugendlichen ankommt.

BBZ Dr.-Walter-Bruch-Schule: Berufsbildung mit digitalem Fokus

Noch praxisnäher geht es an der Dr.-Walter-Bruch-Schule zu. Das Berufsbildungszentrum in St. Wendel wurde im Rahmen des DigitalPakts Schule mit umfangreichen Fördermitteln bedacht – allein 687.000 Euro flossen in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Neben moderner Technik wurden auch neue Inhalte und digitale Lernformate eingeführt.

Besonders im kaufmännischen Bereich spiegelt sich der digitale Wandel im Unterricht wider. Themen wie digitale Buchhaltung, elektronische Steuererklärungen oder der Umgang mit Online-Banking und digitalen Anlageformen sind fester Bestandteil des Curriculums. Die Schüler*innen erwerben nicht nur klassische wirtschaftliche Kenntnisse, sondern lernen auch, digitale Werkzeuge sicher anzuwenden.

Der Unterricht greift dabei auch aktuelle Entwicklungen auf – etwa den Umgang mit digitalen Zahlungsmethoden, den Einstieg in Online-Broker-Plattformen oder die Bewertung von Informationen im Netz. Ziel ist es, die Lernenden auf eine Arbeitswelt vorzubereiten, in der digitale Finanzprozesse längst zum Alltag gehören.

Durch diesen praxisorientierten Ansatz wird digitale Finanzbildung greifbar – und trägt dazu bei, dass junge Menschen in der Region mit dem nötigen Rüstzeug ins Berufsleben starten.

Digitale Selbstständigkeit als Ziel

Das gemeinsame Ziel all dieser Initiativen: digitale Selbstständigkeit fördern. Denn wer im Alltag souverän mit digitalen Finanzinstrumenten umgehen kann, schützt sich nicht nur vor Betrug, sondern gewinnt auch Handlungskompetenz.

Gerade für ältere Bürger*innen, die oft weniger digitale Erfahrung mitbringen, ist dieses Wissen ein echter Zugewinn. Dank Angeboten der KVHS oder Veranstaltungen im Rahmen von Seniorenprojekten wird auch ihnen der Zugang erleichtert. So entsteht ein generationenübergreifender Bildungsansatz, der niemanden ausschließt.

Im Zuge der wachsenden Bedeutung digitaler Währungen stellen sich inzwischen auch in der Breite der Bevölkerung neue Fragen – etwa: welche Kryptowährung wird explodieren? Solche Überlegungen zeigen, wie relevant finanzielle Themen mit digitalem Bezug heute geworden sind. Eine fundierte Auseinandersetzung damit erfordert mehr als bloße Neugier – sie braucht Wissen, Reflexionsfähigkeit und Orientierung. Genau hier setzt der Landkreis St. Wendel mit seinen Bildungsangeboten an, die technisches Know-how mit ökonomischem Grundverständnis verbinden.

Vernetzung von Initiativen im Landkreis

Ein weiterer Pluspunkt: Im Landkreis St. Wendel arbeiten viele Bildungsträger und Institutionen Hand in Hand. Schulen, die Kreisvolkshochschule, Träger sozialer Projekte und regionale Entwicklungsinitiativen sind gut miteinander vernetzt und tauschen sich regelmäßig aus. Ziel ist es, Bildungsangebote sinnvoll aufeinander abzustimmen und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Ein gelungenes Beispiel ist das BildungsNetzwerk St Wendeler Land, das außerschulische Lernorte wie Museen, Naturräume oder Handwerksbetriebe mit Schulen und Kindergärten zusammenbringt. So entstehen praxisnahe Bildungsangebote, die über den klassischen Unterricht hinausgehen – auch im Bereich Wirtschaft und digitale Medien.

Darüber hinaus engagiert sich der Landkreis im kommunalen Bildungsmanagement, unterstützt von der Regionalen Entwicklungsagentur. Hier werden Daten systematisch erfasst und genutzt, um Bildungsangebote zielgerichtet auszubauen – etwa dort, wo digitale Kompetenzen noch nicht ausreichend gefördert werden.

Auch die Wirtschaft profitiert von dieser engen Abstimmung. Unternehmen können auf Auszubildende treffen, die nicht nur fachlich vorbereitet sind, sondern auch über digitale und finanzielle Grundkenntnisse verfügen. So entstehen wertvolle Schnittstellen zwischen Bildung und Arbeitswelt – und ein Netzwerk, das Zukunft gestaltet.

Zukunft mitgestalten – durch Bildung

Ob in Kursräumen der Volkshochschule oder im Klassenzimmer des Wendalinum – digitale Finanzthemen gehören heute ganz selbstverständlich zum Bildungsalltag in St. Wendel. Begriffe wie Kryptowährung, Mobile Payment oder digitale Investitionen sind längst nicht mehr nur Fachbegriffe, sondern Teil einer Lebensrealität, auf die Bürgerinnen und Bürger vorbereitet sein wollen.

Der Landkreis reagiert darauf mit starken Bildungsinitiativen, einer engagierten Vernetzung und dem klaren Ziel, digitale Kompetenz für alle Altersgruppen zugänglich zu machen. Wer hier lernt, lernt nicht nur für Prüfungen oder den Beruf, sondern für den sicheren Umgang mit einer zunehmend digitalen Welt.

St. Wendel beweist damit, dass digitale Bildung mehr ist als Technik – sie ist ein Instrument zur Teilhabe und Selbstbestimmung.

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