Der Verein für Verkehrsberuhigung Winterbach e.V. installiert eine in Eigeninitiative angeschaffte Geschwindigkeitsanzeige

Überhöhte Geschwindigkeit ist ein wesentlicher Grund für Todesfälle im Straßenverkehr. Allein im Jahr 2019 gab es rund 41.000 Unfälle mit Personenschaden durch zu hohe Geschwindigkeit im Straßenverkehr. Grund genug bei dem hohen Verkehrsaufkommen in Winterbach Maßnahmen zu ergreifen, die die Autofahrer insbesondere an den Orts-Ein- und –Ausgängen dazu bewegen, die vorgegebene Geschwindigkeit einzuhalten. Dies hat der Winterbacher Verein für Verkehrsberuhigung in Eigenregie in Angriff genommen und ein mobiles Geschwindigkeitsdisplay angeschafft, das nun in Betrieb genommen wurde.

„Wir erhoffen durch das Display eine Geschwindigkeitsreduzierung und damit eine Erhöhung der Sicherheit. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass durch das Anzeigen der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit eine Geschwindigkeitsreduzierung von bis zu 6 km/h realistisch ist.“, so die stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Paliot, die gleichzeitig auch Vorstandsmitglied des Vereins für Verkehrsberuhigung ist. 



Viele Hürden mussten von der Idee im November 2018 bis zum Aufstellen des Displays genommen werden: Nachdem der Antrag der SPD zur Installation einer Geschwindigkeitsanzeige im Ortsrat gescheitert war, fanden sich engagierte Bürgerinnen und Bürger zusammen, um privat ein solches Display aufzustellen. Grundidee war, frei nach dem Motto „Viele können mehr“, den Kauf der Anzeige über Spenden mittels der Crowdfunding-Plattform der Bank 1 Saar zu finanzieren. Um dies zu realisieren, musste jedoch zuerst ein gemeinnütziger Verein gegründet werden. Parallel wurden die für Verkehrsangelegenheiten zuständigen Behörden von der Absicht des Vereins informiert und die Installation des Displays beantragt. Der Verein erfuhr für sein Anliegen sowohl von der Bank 1 Saar, als auch von den Behörden große Unterstützung. 

Im Februar 2020 war es schließlich soweit: die Plattform der Bank 1 Saar veröffentlichte den Spendenaufruf. „Wir waren überwältigt von der großen Spendenbereitschaft. So kamen innerhalb weniger Tage die benötigte Summe von 3.500 € plus die Nebenkosten für Wartung und Versicherung zusammen. Auch die zuständigen Behörden, bei denen die Anträge zum Aufstellen des Displays gestellt werden mussten, unterstützen uns voll und ganz“, so die beiden Vereinsvorsitzenden Dr. Volker Welter und Dorothee Schaus-Hippchen. Danach galt es, das von den Vereinsmitgliedern ausgesuchte Display zu bestellen. Doch hier machte der Coronavirus anfangs einen Strich durch die Rechnung. Der Bestellvorgang verzögerte sich, sodass die Anzeige erst in der 32. Kalenderwoche ausgeliefert werden konnte. 

Ursprünglich sollte der Geschwindigkeitsanzeiger an der Unfallstelle, an der sich im Februar 2019 ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete, platziert werden, um den Übergang dort sicherer zu machen. Bei Terminen mit dem Landesbetrieb für Straßenbau wurden hier aber Bedenken geäußert, dass eine Anzeige an dieser Stelle eher von der Gefahrenstelle ablenke, als dass sie helfen würde. Das wurde dann sofort eingesehen. Man wollen ja die Verkehrssituation schließlich verbessern und nicht verschlechtern.

Geplant und behördlich genehmigt ist nun, die Anzeige innerorts abwechselnd an der L 133 (aus Richtung Bliesen und in Richtung Bliesen) und an der B 269 (im Bereich des Friedhofes) zu installieren. „Häufig klagen Fußgänger und Anlieger über überhöhte Geschwindigkeiten an den genannten Stellen. 

Um an der Unfallstelle zur besseren Übersichtlichkeit für alle Verkehrsteilnehmer und damit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beizutragen, kam auch ein gründlicher Heckenrückschnitt an der L 133 zustande. Die Firmen Mohr und Ost GmbH und der Forstbetrieb Gillen führten diese notwendigen Arbeiten kostenfrei durch.  

Die Vereinsmitglieder bedanken sich bei den vielen Spendern, die den Kauf der Anzeige überhaupt erst möglich gemacht haben. Außerdem bei dem Verkehrsamt der Stadt und bei Bürgermeister Peter Klär, sowie dem Landesbetrieb für Straßenbau für die Aufstellgenehmigungen, bei der Bank 1 Saar für die Beratung und Unterstützung hinsichtlich der Crowdfunding-Plattform sowie bei der VSE und dem Bauhof der Stadt für das Aufstellen benötigter Haltepfosten beziehungsweise für das Nutzen der Strommasten.

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