In Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Bayern ist es ein gesetzlicher Feiertag: Das Fest der Heiligen Drei Könige.
Im Saarland hingegen nicht. Hier findet zum Dreikönigstag die Sternsingeraktion statt, bei der Kinder von Haus zu Haus ziehen, um den Segen für das neue Jahr zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln. Dabei zeichnen die als Caspar, Melchior, Balthasar oder Engel verkleideten Kinder die Buchstaben „C+M+B“ an die Haustüren an, die nicht nur passenderweise die Initialen der drei Könige repräsentieren, sondern für „christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“) stehen.
Doch streng genommen gab es die drei Könige in der hier dargereichten Form nie. Caspar, Melchior und Balthasar waren weder heilig, noch Könige, noch zu dritt. In der Bibel wurde nie von ihnen gesprochen und auch ihre Namen wurden erst ab dem 6. Jahrhundert überliefert.
Was steckt also wirklich hinter dem Dreikönigstag?
Im Matthäus-Evangelium werden Sterndeuter, „magoi“, erwähnt, die aus dem Morgenland kamen, um Jesus anzubeten. Tatsache ist, dass im Jahr 7 v.Chr. Saturn und Jupiter so nah beieinanderstanden, dass dies zu einem besonderen Leuchten, dem „Stern von Bethlehem“, geführt haben könnte, der die Astronomen geleitet haben soll.
Die Anzahl der Männer und deren Adelstand wurden bei Matthäus nicht erwähnt. In Übermittlungen ist von drei Geschenken für das Jesuskind die Rede — Gold, Weihrauch und Myrrhe — ob es wirklich genau drei Männer waren, die diese gebracht haben, bleibt unklar. Die Bezeichnung „Könige“ hat sich zudem erst im Laufe der Jahrhunderte aufgrund der Art und Kostbarkeit der Gaben etabliert.
Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar gehen ebenfalls auf die Geschenke zurück. Der persische Name Caspar bedeutet „Schatzmeister“ und steht für das mitgebrachte Gold. Melchior bedeutet im hebräischen „König des Lichts“, was durch den Weihrauch symbolisiert werden soll, welcher als Symbol Gottes gilt. Balthasar heißt im babylonisch-hebräischen „Gott schütze den König“, was zur Heilpflanze Myrrhe passt, die Jesus vor Krankheiten bewahren sollte.
Obwohl die drei Könige in der katholischen Kirche als heilig verehrt werden, hat es für sie nie eine formale Heiligsprechung gegeben. Ihre Reliquien ruhen im Kölner Dom, untersucht wurden diese jedoch nie. Vor 859 Jahren wurden die Gebeine durch den Erzbischof Rainald von Dassel nach Köln gebracht — gestohlen wurden diese von Kaiser Friedrich Barbarossa aus Mailand. Der „Knochenklau“ veranlasste den Bau des Kölner Doms und bescherte der Stadt zunehmenden Reichtum.
Letztendlich geht es aber nicht um die Echtheit der Heiligen Drei Könige, sondern um den Glauben, der dahintersteht: Eine Erzählung, die die Erkenntnis zeigt, dass Jesu der Erlöser geboren wurde — eine Geschichte, die voller Anerkennung steckt.