St. Wendel. Eine simulierte Explosion in einem Kraftwerk an der Essener Straße stellte am Samstag die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor besondere Herausforderungen. Die Großübung begann um 8 Uhr mit einer besonderen Komplikation: Die THW-Unterkunft selbst war aufgrund der fiktiven Explosion ohne Strom – Tore, Beleuchtung und Schrankenanlage fielen aus. Erst nach erfolgreicher Stromeinspeisung konnten die Einsatzfahrzeuge das Gelände verlassen.
Der Zugtrupp errichtete am Einsatzort eine Führungsstelle, während die Bergungsgruppe bei der ersten Erkundung mehrere Verletztendarsteller entdeckte. Die größte Herausforderung bestand im Durchbruch einer 20 Zentimeter dicken Stahlbetonwand, um zu den verschütteten Personen zu gelangen. Die hochsommerlichen Temperaturen erschwerten den Einsatzkräften in voller Schutzausrüstung die Arbeit zusätzlich.
Die Fachgruppen Notversorgung, Notinstandsetzung und Elektroversorgung richteten einen Pausenbereich mit Hygienestation ein, um Kontaminationen zu vermeiden. Im weiteren Verlauf musste grüne Flüssigkeit aus einem Wasserbecken abgepumpt und wichtige Dokumente aus einem Aktenraum geborgen werden. Eine fiktive Erdbebenwarnung um 13 Uhr zwang die Einsatzkräfte zum koordinierten Rückzug.
An der sechsstündigen Übung nahmen insgesamt 55 Einsatzkräfte teil. Bei der anschließenden Nachbesprechung in der THW-Unterkunft wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen THW und DRK hervorgehoben, wobei auch Verbesserungspotenziale identifiziert wurden.
Fotos: Alessandro Gessner