Björn Gebauer ist 42 Jahre alt und mit seiner Frau Iris verheiratet. Die beiden haben Zwillinge im Alter von zehn Jahren. Gebauer arbeitet als Agraringenieur im Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar- und Verbraucherschutz des Saarlandes in Saarbrücken. Vor seiner Tätigkeit im Ministerium war er unter anderem für die Leitung eines RWZ-Agrarstandortes und die Gebietsleitung eines französischen Agrarkonzerns in Westdeutschland zuständig.
Warum kandidieren Sie als BM für Oberthal?
Ich will einiges bewegen in der Gemeinde Oberthal. Wir stehen vor großen Herausforderungen in Zeiten immer knapper werdender Kassen. Umso mehr sind heute Ideenreichtum, Durchsetzungskraft und Kommunikation gefragt. Wie machen wir Oberthal fit für die Zukunft? Diese Frage will ich helfen zu beantworten. Dabei will ich alle mitnehmen, die hier etwas gestalten wollen und meine guten Kontakte in die Landesregierung nutzen.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein, bei der Wahl am 9.Juni 2024 zu gewinnen?
Die Chancen sind durchaus vorhanden und stimmen mich positiv. Denn in der Vergangenheit waren die Bürgermeisterwahlen in Oberthal schon immer eine knappe Angelegenheit. Die Erfahrungen der letzten Jahre und die Begegnungen im Wahlkampf geben mir die begründete Hoffnung, dass das Pendel diesmal in meine Richtung ausschlagen wird.
Auf welche Themen würden Sie zuerst Ihre Schwerpunkte setzen?
Auf die Stärkung allgemeiner Bürgerbeteiligung, kommunale Energieerzeugung unter Einbeziehung von Bürgerenergiegenossenschaften, Erweiterung des Kita-Angebots, Ausweitung der Sanierungsgebiete, ein saniertes DGH in Gronig als Bürgerhaus und Veranstaltungsort für die gesamte Gemeinde, Tourismus, Natur und Umwelt, Unterstützung der Gewerbetreibenden und der Vereine als Rückgrat unseres dörflichen Zusammenlebens.
Welches Projekt wäre das Erste, das Sie als BM zu Beginn einer Amtszeit in Angriff nehmen würden?
Der Planungsstopp für den Neubau der KiTa an der am stärksten befahrenen Straße der Gemeinde. Stattdessen die Umsetzung eines Kindergartens im Wald mit allen Lernchancen der Wald- und Umweltpädagogik. Dafür gibt es geeignete Flächen, z.B. bei den Waldrittern in Steinberg-Deckenhardt.
Was läuft derzeit gut in Oberthal?
Die SPD-Fraktion hat jahrelang für Sanierungsgebiete im vereinfachten Verfahren gekämpft. Das haben wir jetzt endlich beschlossen. Hiervon profitieren alle: Hausbesitzer, Gewerbetreibende und die Gemeinde. Diese Sanierungsgebiete will ich deutlich ausweiten, damit noch mehr Bürgerinnen und Bürger davon profitieren können. Eine weitere Erfolgsgeschichte sind die Ortsratsbudgets. Sie ermöglichen den Ortsräten kleine Anschaffungen und Investitionen, direkt und ohne bürokratischen Umweg. Das wertet die Ortsräte und ihre Arbeit auf. Außerdem kann so den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger schneller und direkt vor Ort entsprochen werden.
Was muss besser laufen?
Insgesamt brauchen wir mehr Bürgerbeteiligung und auch mehr Partizipation von Jugendlichen. Der jetzige Jugendbeirat ist ein erster Schritt. Aber das läuft alles sehr bürokratisch und es gibt ein Aufpassergremium, das willkürlich zusammengestellt ist. Alles festgelegt in einer Satzung, die von der Gemeinde Tholey abgeschrieben wurde. Wenn wir eine neue Mehrheit im Gemeinderat bekommen, werde ich dies ändern und die Jugendlichen können frei diskutieren, entscheiden und wirklich etwas bewegen. Auch gibt es derzeit noch keine Einwohnerfragestunde im Gemeinderat. Warum nicht? Es kostet nichts und ist ein demokratisches Angebot an alle. Mit einer neuen Ratsmehrheit werde ich auch dies einführen. Und es gibt etwas, das der Bürgermeister ganz alleine ändern kann: die Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung. Zurzeit hat die Gemeindeverwaltung die unattraktivsten Öffnungszeiten im Landkreis St. Wendel. Das muss aufhören. Niemand soll sich in Zukunft einen Tag Urlaub nehmen müssen, nur weil er etwas bei der Verwaltung zu erledigen hat.
Warum sollten die Bürgerinnen und Bürger Sie wählen?
In meinem Verständnis ist der Bürgermeister nicht der Meister der Bürger, sondern er soll meisterlich für die Bürgerinnen und Bürger arbeiten. Das will ich tun und deshalb werde ich meine Vorhaben und Projekte tatkräftig angehen und dies immer gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Für mich gilt immer: Ein offener Dialog bringt uns weiter. Die Zeiten, in denen man als Bürgermeister über die Köpfe seiner Gemeinde entscheidet, sind für mich vorbei. Vorschläge und Anregungen sind mir deshalb sehr wichtig, weshalb ich jetzt schon keine Gelegenheit auslasse, um mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu kommen. Neben Verwaltungskompetenz und Erfahrungen aus der freien Wirtschaft, will ich genau dies einbringen: Die Nöte, Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Oberthal. Die Bürgerinnen und Bürger sollten mich wählen, weil es für mich um mehr geht, als nur Wahlen; es geht um unsere Heimat, um unser Zuhause, um unsere Kinder und um die Welt, die wir hinterlassen. Ich stehe bereit, diese Veränderung mit Mut, Engagement und Herz zu gestalten!