Mit den ersten warmen Sonnentagen steigt die Zahl der Radsportfreunde, die ihre Fahrräder wieder aus dem Keller holen. Auch die Seniorengeneration nutzt diese Gelegenheit, um fit zu bleiben oder wieder in Form zu kommen. Die Corona-Pandemie hat zu einem spürbaren Anstieg von Radfahrern, insbesondere unter Senioren, im Verkehr geführt. Dennoch sollten ältere Radfahrerinnen und Radfahrer berücksichtigen, dass sie Schwächen haben, die ihre eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen können. Diese Schwächen werden oft von den Betroffenen selbst nicht wahrgenommen.
Mit der fortschreitenden Entwicklung von E-Bikes und ihrer Akzeptanz bei älteren Menschen steigt auch das Unfallrisiko für diese Gruppe. Viele ältere Menschen, unterstützt durch den Elektromotor, fahren schneller, als es ihre Fähigkeiten erlauben. Dies kann zu Kontrollverlust und Stürzen führen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub empfiehlt Senioren, sich nicht ohne Vorbereitung auf ein E-Bike zu setzen. Wer lange nicht mehr Fahrrad gefahren ist, sollte sich vor der ersten Ausfahrt mit dem Antriebs- und Bremsverhalten vertraut machen.
Beim Fahren mit E-Bikes ist es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen, den längeren Bremsweg bei höheren Fahrgeschwindigkeiten zu berücksichtigen und lieber vorsichtig zu fahren.
Um die neue Fahrradsaison ohne gesundheitliche Schäden zu überstehen, geben Seniorensicherheitsberater und die Polizei auch in diesem Jahr wichtige Hinweise, da das Radfahren, insbesondere für ältere Menschen, nicht ungefährlich ist.
Die Verkehrsunfallstatistik der saarländischen Polizei für das Jahr 2022 zeigt, dass das Radfahren für Senioren nicht ungefährlich ist. Es gab 681 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern, eine Steigerung von 14,8% im Vergleich zu 2021. Eine Radfahrerin verlor dabei ihr Leben, 147 wurden schwer verletzt (Steigerung von 8%), und 563 wurden leicht verletzt, eine Steigerung von 16,9% im Vergleich zu 2021.
Die meisten verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer gehörten der Altersgruppe zwischen 55 und 84 Jahren an und waren Opfer von Alleinunfällen ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Die Hauptursachen für Unfälle waren nicht angepasste Geschwindigkeit und alkoholische Beeinflussung.
Die Polizei und die Seniorensicherheitsberater geben daher folgende Tipps, um die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr zu verbessern:
- Tragen Sie einen Fahrradhelm, um schwere Kopfverletzungen bei Stürzen zu verhindern.
- Helle reflektierende Kleidung macht Radfahrer besser sichtbar.
- Seniorenradfahrer sollten sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und beim Radfahren einen Schutzhelm tragen.
Mit diesen Tipps, die insbesondere auch für Fahrer von E-Bikes gelten, soll dazu beigetragen werden, dass alle die kommende Fahrradsaison unfall- und verletzungsfrei überstehen. Weitere Informationen und kostenfreie Vorträge können bei den ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern des Landkreises Sankt Wendel angefragt werden.