Seit 2018 gilt jeweils der 20. Mai als Weltbienentag. Er wurde von der UN ins Leben gerufen, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig die Bienen als Bestäuber zur Erzeugung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und Biokraftstoffen weltweit sind. Die Biene hat eine zentrale Funktion für die Ernährung aller Menschen. 75 % aller Nutzpflanzen sind von der Biene als Bestäuber abhängig. Geht die Anzahl dieser Insekten zurück, hat dies bedrohliche Auswirkungen auf die Nahrungsmittelerzeugung. Obst, Gemüse und andere Agrarerzeugnisse in der EU im Wert von 15 Mrd. Euro sind davon abhängig, dass die Pflanzen bestäubt werden. Hierbei spielen die Wildbienen (Solitärbienen) als effiziente Bestäuber eine essenzielle Rolle, auch wenn sie keinen Honig produzieren.
Hälfte der 560 Wildbienenarten vom Aussterben bedroht
Leider geht der Lebensraum der Honig- und Wildbienen immer mehr zurück, weil Flächen versiegelt sind und es zu viele Monokulturen (Bsp.: Raps) gibt. Diese haben nur eine Blühzeit im Jahr und dann fällt die Nahrungsquelle weg. Außerdem werden hier zu viele Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die das Nervensystem angreifen und die Orientierungsfähigkeit der Tiere negativ beeinflussen. Darüber hinaus wird die Immunabwehr durch Herbizide und Insektizide herabgesetzt und die Anfälligkeit durch Viren oder auch die Varroa-Milbe erhöht. So starben in den letzten Jahren ganze Bienenvölker. In Kalifornien werden bereits Bienenvölker zur Mandelblüte auf Plantagen gebracht. Hierfür müssen die Bauern zahlen. In China übernehmen Billig-Arbeitskräfte die Arbeit der Bienen und bestäuben die Bäume und Pflanzen. Möchten wir dies bei uns?
Lebensräume verschwinden
Aber auch Lebensräume der Wildbienen verschwinden, weil immer mehr Flächen versiegelt werden. Wildbienen finden ihren Unterschlupf in Totholz, kleinen Hohlräumen im Gestein, in Gräsern und im Sand. Insektenhotels guter Qualität können in Privatgärten unterstützen.
Wie können wir Bienen und anderen bestäubenden Insekten wie Schmetterlingen und Hummeln helfen?
(Nicht zu vergessen sind auch Insekten wie Käfer, Wespen oder Schwebfliegen. Alle Insekten haben ihre Aufgaben im biologischen Gefüge!)
Vermeiden Sie den Einsatz von Insektiziden und Herbiziden im eigenen Garten
Lassen Sie „wilde Ecken“ im Garten stehen, in denen Insekten Nahrung und Unterschlupf finden. Totholz bietet Wildbienen und anderen Insekten Unterschlupf.
Verzichten Sie auf Steingärten und bienenunfreundliche Pflanzen (auch Exoten) sowie große Rasenflächen. Setzen Sie stattdessen insektenfreundliche Stauden und Sträucher mit unterschiedlichen Blütezeiten über das Jahr hinweg. Obstbäume oder auch die Linde bietet überaus viel Nahrung. Auch Pflanzkübel auf Balkonen oder Blumenkästen auf Fensterbänken mit insektenfreundlichen Pflanzen (nie volle Blüten wie die Rose) sind wertvoll.
Lassen Sie Wildpflanzen wie die Brennnessel und Wildkräuter stehen
Entsprechende Insektenhotels helfen Wildbienen und Schmetterlinge
Die Ansaat insektenfreundlicher heimischer Saatgutmischungen (mehrjährig) auf magerem (nicht gedüngtem) Boden erweitert das Nahrungsangebot für heimische Insekten
Seit 2019 stellt der Landkreis St. Wendel Samen für Blühflächen kostenlos zur Verfügung. Näheres unter:
www.wndn.de/kreis-st-wendel-blueht-auf-saatgutbestellungen-sind-weiterhin-moeglich