Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Leben aus?
Ein typischer Tag sieht so aus, dass ich im Normalfall gegen 14:30 Uhr zuhause bin und wir dann erstmal eine Runde mit unserem Hund drehen. Das variiert immer ein bisschen, wie lange das ist, da haben wir keinen Zeitdruck. Meistens kochen wir dann abends zusammen und lassen die normalen Wochentage in der Regel ruhig angehen. Mittwochs und freitags steht Training auf dem Plan, das wird auch in den seltensten Fällen sausen gelassen.
Wie würden Sie Ihre Tätigkeit als Vorsitzender des Schützenvereins beschreiben?
Die Tätigkeit als 1. Vorsitzender ist umfangreicher, als ich gedacht habe. Ich übe das Amt erst seit März 2023 aus, bin aber lange Zeit als 2. Vorsitzender tätig gewesen. Die Hauptaufgabe, würde ich sagen, ist, „den Laden“ am Laufen zu halten. Wir müssen immer schauen, dass unser Vereinsheim und das Gelände drumherum in Schuss bleibt. Auch bin ich viel damit beschäftigt, in der Interessengemeinschaft tätig zu sein. Dort werden Feste und Veranstaltungen geplant, bei denen wir als Schützenverein natürlich gerne helfen.
Warum engagieren Sie sich gerade beim Schützenverein?
Ich engagiere mich im Schützenverein jetzt seit knapp 25 Jahren. Für die anderen klassischen Sportvereine fehlte es entweder an Talent oder an Motivation. Im Schützenverein wurde ich damals gut aufgenommen und das will ich auch so weiterführen. Das Schöne bei unserem Sport ist, dass wirklich alle gleich sind, Alter und Geschlecht spielen in der Mannschaftszusammenstellung nicht die geringste Rolle. Und das finde ich persönlich sehr schön. Diese Strukturen stärken den Zusammenhalt in unserem Verein doch sehr.
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für Vereine?
Die größten Herausforderungen sind, wie bei fast jedem anderen Verein, die Jugend. Es ist, meiner Ansicht nach, für sehr viele Vereine das große Problem, Jugendliche zu finden, die sich für das Vereinsleben überhaupt begeistern können. Für uns persönlich wird es wohl die Herausforderung sein, die 100 Jahre voll zu kriegen, das wäre in 4 Jahren. Ich hoffe das natürlich sehr. Wir müssen weiter versuchen, kreativ zu sein, aber wir sind ein sehr gutes Team im Vorstand und hoffen das Beste.
Wie schafft man als Ehrenamtler die vielfältigen Aufgaben in Ihrem Verein?
Ja, die vielen Aufgaben schafft man natürlich nicht alleine, sondern, wie schon erwähnt, im Team. Jeder hat seine Aufgabe und jeder versucht, diese Aufgaben so gut er kann zu erledigen. Und ohne die Unterstützung von zuhause geht das ja auch nicht. Das sind echt sehr viele Stunden, die alle investieren, die man sich quasi zuhause frei nehmen muss, um das alles zu schaffen.
Was mögen Sie besonders am St. Wendeler Land?
Das Besondere am St. Wendeler Land ist wohl die Vielfältigkeit. Es gibt alles, was das Leben lebenswert macht, und es kann eigentlich nicht langweilig werden. Klar bin ich selbst ein bisschen voreingenommen, was die Kreisstadt selbst angeht, aber ich möchte selbst nicht mehr woanders leben und bin auch froh, dass ich trotz vieler früherer Umzüge wieder nach St. Wendel zurückgefunden habe.
Was würden Sie gerne für Vereine verbessern?
Verbesserungen kann man sich viele wünschen, aber umsetzbar werden wohl die wenigsten sein. Das, was ich mir wünschen würde, ist, dass die Leute wieder mehr Zeit hätten, überhaupt ihrem Hobby nachzugehen. Dann würden sich die meisten Probleme der Vereine selbst lösen und das Vereinsleben, so wie es ist bzw. war, würde nicht aussterben. Mehr Berichterstattung, was dann vielleicht auch das Interesse von Sponsoren auch an kleinen Vereinen oder Randsportarten wäre, wäre auch sehr wünschenswert.
Was ist Ihr Lieblingsort/Geheimtipp im St. Wendeler Land?
Lieblingsorte gibt es viele. Die Wanderwege und Mountainbikestrecken im Kreis sehe ich da für mich ganz vorne.
Was gibt Ihrem Leben die besondere Würze?
Meine Lebensgefährtin und unser Schäferhund sind das im Privaten. Im Verein ist das der Wettkampf. Die Anspannung vor jedem Wettkampf oder jeder Meisterschaft ist immer noch so hoch wie vor 20 Jahren, wenn nicht sogar höher, aber genau das macht es auch aus.
Wie würden Sie die „St. Wendeler Land Mentalität“ beschreiben?
Offen, freundlich, lebensfroh.