Sichere Passwörter einfach gemacht – Tipps von Alexander Kasper

Das leidige Thema mit den Passwörtern kennt heutzutage jeder. Es fängt an, wenn man sich am PC anmelden muss, geht weiter mit dem Passwort für die E-Mail Adresse(n), dem Passwort für Facebook und Google+,  dem für Instagram, Twitter und so weiter.

Oder gehören Sie zu den Nutzern, denen das alles bereits schon zu viel geworden ist? Einfach die Passwörter alle im Browser gespeichert damit das Leben im Netz einfach und komfortabel ist. Oder noch besser, einfach für alles dasselbe Passwort (vielleicht mit kleinen Variationen?) nehmen.
In Zeiten, in denen immer mehr Dienste ein Login verlangen und die Menschen immer mehr im Netz unterwegs sind, kann solch Handeln schnell nach hinten losgehen. Immer mehr Firmen werden von Hackern und auch Regierungen ins Visier genommen. Es wird versucht, an alle möglichen Nutzerdaten heranzukommen und diese zu Geld zu machen oder mit den gestohlenen Identitäten krumme Geschäfte zu drehen.

Daher möchte ich Ihnen heute ein kleines Programm vorstellen, welches Ihre Zeit im WWW sicherer für Sie machen soll. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Passwort-Safe namens Keepass. Eine Software, die dazu dient, Passwörter sicher zu verwahren. Sie steht dabei für alle Mainstream Betriebssysteme zur Verfügung und ist frei bzw. kostenlos erhältlich (http://keepass.info/download.html).

Wenn Sie nun denken „kostenlos und auch noch freie Software – das kann nichts sein“, dann muss ich Sie enttäuschen. Selbst das Bundesamt für Informationssicherheit und die französische Agentur für Informationssicherheit empfehlen die Software. Die französische Behörde hat die Software im Jahre 2010 einem Audit unterzogen und Version 2.10 als Portable Edition als sicher zertifiziert (http://www.ssi.gouv.fr/uploads/IMG/cspn/anssi-cspn_2010-07fr.pdf).

Aber warum macht solche Software Sinn fragen Sie sich nun? Im Prinzip ist dies schnell erklärt:
– Sie benötigen nur ein Passwort, um sich Zugriff auf Ihre anderen Passwörter zu verschaffen.
– Sie können sich in dem Passwort-Safe neben dem Passwort auch beispielsweise direkt die URL zum entsprechenden Dienst mit speichern.
– Keepass hat eine Funktion, zum generieren sicherer Passwörter.
– Keepass verschlüsselt Ihre Daten mittels des sicheren Algorithmus AES / Rijndael.
– Sie können Ihre Passwort-Datenbank(en) an mehreren Stellen als Kopie ablegen.
– Sie können nicht aus Versehen Ihre gesamten Zugangsdaten mit dem versehentlichen Verschütten einer Tasse Kaffee zerstören wenn Sie ein paar einfache Grundsätze einhalten.
– Sie wollen nicht, dass im Falle eines Computervirus oder eines Trojaners all Ihre Passwörter, die Sie in einer einfachen Textdatei oder Excel Datei gesichert haben, missbraucht werden.
– Sie haben so langsam die Kapazitätsgrenze für immer komplexere Passwörter in Ihrem Kopf erreicht und wollen sich die Ressourcen für wichtigeres aufsparen.

Wenn Sie mit der Software zukünftig all Ihre Passwörter verwalten, ist es wichtig, das Masterpasswort für Ihren Passwort-Safe auch wirklich sicher zu wählen. Allgemein gilt, dass Passwörter nicht aus Wörtern bestehen sollen (auch nicht teilweise), welche im täglichen Leben vorkommen, um gegen sogenannte automatisierte Wörterbuch-Attacken bestehen zu können. Weiterhin sollte Ihr Passwort neben Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung auch Zahlen und Sonderzeichen enthalten und mindestens 12 Zeichen lang sein. Naja, der Autor spinnt doch, denken Sie sich nun. Wie soll ich mir  so ein Passwort merken? Ganz einfach – bilden Sie sich Ihr Passwort z.B. wie folgt. Sie nehmen eine Strophe Ihres Lieblingsliedes oder Lieblingsgedichtes. Dabei verwenden Sie immer nur den ersten Buchstaben jeden Wortes (als Variation geht auch der letzte, oder der erste und letzte eines jeden Wortes). Als Zahl bringen Sie z.B. das Jahr der Veröffentlichung im Passwort unter. Jetzt müssen Sie nur noch ein paar wenige Sonderzeichen einbauen und schon haben Sie Ihr Passwort samt Eselsbrücke, welches Sie diese nicht vergessen lässt. Glauben Sie mir, nachdem Sie das Passwort 15-20 Mal getippt haben, geht dies schon wie automatisch. Am Beispiel einer Passage aus Goethes „Der Zauberlehrling“ von 1797 soll das Vorgehen etwas veranschaulicht werden:

Als Satz wählen wir einen Teil des Refrains:

Walle! Walle manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe.

Die ersten Buchstaben der Wörter werden nun aneinandergereiht und am Schluss das Erscheinungsjahr angehängt – wenn Sie möchten können Sie gleich die Groß-Kleinschreibung der Wörter übernehmen:

WWmSdzZWf1797

Das ist schon jetzt ein ziemlich sicheres Passwort. Fügen Sie nach Belieben Sonderzeichen ein, z.B. die Satzzeichen aus dem Textteil:

W!WmsS,dzZWf.1997

Alexander Kasper, Foto: Tupel7
Alexander Kasper, Foto: Tupel7

Unser Autor Alexander Kasper aus Primstal ist Diplom-Informatiker (FH) und Mitinhaber des Unternehmens Tupel7. Die Firma bietet individuelles Webhosting und IT-Service an.

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