Arbeitsmarktzahlen: Landkreis St. Wendel weiterhin saarländischer Spitzenreiter

Im Juli waren im Kreis St. Wendel 1.703 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 95 mehr als im Juni und 165 weniger als vor einem Jahr (minus 8,8 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist um 37 auf 3.603 gesunken. Zu den Arbeitsuchenden gehören neben den Arbeitslosen (bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldete Personen, einschl. Langzeitarbeitslose), u.a. auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbständige, die eine andere Arbeit suchen.

Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 3,6 Prozent, das waren 0,4 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

 

Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich: 

Landkreis St. Wendel:               3,6 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern:        4,6 Prozent
Landkreis Saarlouis:                 5,3 Prozent
Saarpfalz-Kreis:                        5,3 Prozent
Landkreis Neunkirchen:            7,5 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 9,4 Prozent

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt Bewegung: Einerseits meldeten sich in den letzten vier Wochen 227 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, zwölf weniger als im Vorjahresmonat. Andererseits haben 193 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beendet. Das waren deutlich mehr als im Juni (plus 47 bzw. 32,2 Prozent) und auch mehr als im Juli des Vorjahres (plus neun bzw. 4,9 Prozent).

Die aktuelle Spitze bei den Arbeitslosenzahlen kommt nicht überraschend.  Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, erkennt darin den saisonüblichen Effekt. „Einerseits ist der 30. Juni klassisches Befristungsdatum für Arbeitsverträge. Daher melden sich jährlich im Juli verstärkt Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos. Andererseits suchen viele gerade ausgebildete, junge Fachkräfte einen neuen Arbeitgeber. Manche konnten nach der Ausbildung nicht von ihren Betrieben übernommen werden, andere suchen nach einer schulischen Ausbildung nun ihre erste Stelle“, erklärt Haßdenteufel. Eine gute Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit und daher ist der Agenturchef zuversichtlich, dass diese jungen Menschen rasch einen neuen Arbeitsplatz und damit zugleich ihren Platz im Berufsleben finden werden: „Angesichts einer ausgezeichneten Beschäftigungslage bieten sich diesen jungen Fachkräften vielfältige Möglichkeiten. Auch die Studierneigung ist nach wie vor hoch, so dürften zahlreiche Ausbildungsabsolventen weiterführende Schulen besuchen oder ein Studium beginnen.“

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Juli um 66 auf 758 gestiegen, lag jedoch um 33 unter dem Vorjahreswert. Im aktuellen Monat waren 410 Männer arbeitslos, 43 mehr als im Juni. Bei den Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 23 auf 348 gestiegen. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren waren 110 Personen gemeldet, 37 mehr als im Juni und fünf weniger als vor einem Jahr. In der Altersgruppe 50plus waren 322 Menschen arbeitslos, 13 weniger als im Juni.

Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von der Agentur und des Jobcenters beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitslose
Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Kreises ist im Juli um 29 auf 945 Personen gestiegen, das waren 132 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr (minus 12,3 Prozent). 401 der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit um 17 Personen festzustellen (plus 4,4 Prozent). Im Juli waren 285 Ausländer arbeitslos gemeldet, 35 weniger als vor einem Jahr (minus 10,9 Prozent).

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juli bei 957 Personen. Das waren 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im Juli bei 1.807 Personen (plus 1,5 Prozent zum Vorjahr).

In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Stellenmarkt
Im Monat Juli waren bei dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 950 offene Stellen gemeldet. Dies waren 309 mehr als vor einem Jahr (plus 48,2 Prozent). Die meisten offenen Stellen gab es in der Zeitarbeit (455), im Handel (89), im Gastgewerbe (73) und im Verarbeitenden Gewerbe (71). Auch im Gesundheits- und Sozialwesen (71), im Baugewerbe (47) und im Bereich der freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungen (38) wurden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.

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